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In Memoriam: Taylor Hawkins

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In Memoriam: Taylor Hawkins

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Queen waren der erste große Einfluss für Hawkins, aber er liebte auch Stewart Copeland von The Police und Neil Peart von Rush – Musiker, die das Trommeln zu einer Kunstform erhoben –, ebenso wie die innovativen Tribal-Rhythmen von Siouxsie-&- The-Banshees-Drummer Budgie. „Das war mein Traum. Da hin zu gelangen, wo sie waren, und dort zu gehen, wo diese Giganten gegangen waren“, sagte er uns. „Man muss darüber nachdenken, was man tun will, und es dann tun. Und irgendwie habe ich mit ein bisschen Flunkerei und flotten Sprüchen meinen Fuß in die Tür gekriegt.“ Was allerdings ein bisschen dauerte. Seinen ersten Anlauf zum Ruhm machte er mit Davison in der Band Sylvia, bevor er sich dann Anfang der 90er der Tourband von Sängerin Sass Jordan anschloss. Mit Jordan kam er erstmals nach Großbritannien und spielte im winzigen Underworld in London. Durch Jordan wurde er dann Alanis Morissette vorgestellt, vormals ein Kinderstar, die gerade ihr Album JAGGED LITTLE PILL aufgenommen hatte, das zu ihrem großen Durchbruch werden sollte. „Sie engagierte mich als Schlagzeuger und übertrug mir mehr oder weniger die Aufgabe, die Band zusammenzustellen“, sagte Hawkins 2019. „Sie zog los, um einen Haufen Interviews zu geben, und dann hörte es einfach nie mehr auf.“ Morissettes Erfolg brachte ihn dann in die Umlaufbahn der Foo Fighters. Er traf Dave Grohl erstmals 1995 bei der Weihnachtsshow des Radiosenders KROQ, wo beide auftraten. „Ich war sehr nervös und traute mich fast nicht, ihn anzusprechen, denn ich dachte, er ist supercool und ich bin ein unbeholfener Trottel. Doch er sah mich vorbeilaufen und sagte: ‚Dude, komm mal rüber!‘“

foo fighters


Diese Begegnung wurde zum Anfang einer Freundschaft und Arbeitsbeziehung, die über die folgenden 26 Jahre andauern sollte. 1997 stieg Hawkins bei den Foo Fighters ein und ersetzte den ersten Drummer William Goldsmith. Zunächst war es nicht einfach. Trotz seines eigenen Talents blickte er ehrfürchtig zu Grohl als Schlagzeuger, Songwriter und Anführer auf – und er gab zu, dass das nie wirklich aufhörte. „Ich sage immer, dass die Aufnahmen eines Drumtracks für die Foo Fighters meine Lebenserwartung jedes Mal um eine Woche verkürzen“, berichtete er 2019. „Da ist dieser Typ [Grohl] im Kontrollraum, und er versucht, nett zu sein, und das ist er auch, aber er weiß auch, was er will.“ Trotz seiner Unsicherheit war Hawkins als Musiker und Mensch ein überaus wichtiger Teil der Foo Fighters. Er war nicht nur ein überragender Drummer, sondern auch eine überschäumende Persönlichkeit und ein unverhohlener Musik-Geek – er hätte Dave Grohls blonder kleiner Bruder sein können. Als er 1999 eine Nachricht von Axl Roses Management bekam, ob er die Foo Fighters für Guns N’ Roses verlassen wolle, bat er sein mittlerweile zum Freund gewordenes Idol Roger Taylor um Rat.

„Bleib bei Dave Grohl“, war dessen Antwort. „Ihr habt etwas, das du mit Axl Rose vielleicht nicht haben wirst.“ Das war zweifellos wahr. Grohl selbst bezeichnete Hawkins als „mein Totemtier und bester Freund“. Als er 2000 fast an einer Überdosis starb, saß Grohl im Krankenhaus an seinem Bett. Es gab aber auch Krisenzeiten. Anfang der 00er Jahre zog Grohl nach einem zeitweiligen Engagement bei Queens Of The Stone Age ernsthaft in Erwägung, die Foo Fighters aufzulösen. „Ich hatte praktisch schon meine Kündigung eingereicht“, berichtete Hawkins über diese Zeit. „Ich sagte zu Dave: ‚Ich bin raus, ich werde mein Haus verkaufen, vielleicht kann ich wieder für Alanis arbeiten, oder ich liefere Pizza aus oder verkaufe Gras‘.“ Natürlich lösten sich die Foo Fighters dann doch nicht auf und Hawkins endete nicht als Grasdealer. Stattdessen verband er seine Pflichten bei der Band in den 00er und 10er Jahren mit einer beeindruckenden Liste an Kollaborationen und Gastauftritten, ob mit Perry Farrell von Jane’s Addiction, den Prog-Metallern Coheed And Cambria, Miley Cyrus oder Elton John.

Dazu betrieb er auch seine eigenen Nebenprojekte Taylor Hawkins And The Coattail Riders (die zwischen 2006 und 2019 drei Alben veröffentlichten) und Birds Of Satan (von denen 2016 eine ziemlich durchgeknallte Platte erschien). Wie er 2019 zu uns sagte: „Da ist so viel mehr in meinem Kopf, als nur der Drummer der Foo Fighters zu sein.“ Taylor Hawkins sammelte mit ebenso großer Leichtigkeit Freunde an wie Dave Grohl. Viele waren zunächst Idole gewesen, etwa Neil Peart von Rush, für den Hawkins einsprang, als die Kanadier 2013 bei ihrer Aufnahme in die Rock And Roll Hall Of Fame einen Teil von 2112 spielten. Ein weiterer war Stewart Copeland von The Police, der ebenfalls rührend Abschied von ihm nahm. „Er war immer Mister Fanboy, aber das war Teil seiner Masche“, schrieb er auf der Website des Rolling Stone. „Einer seiner Tricks war, dass er immer, wenn wir abhingen, ein Police-T-Shirt aus seiner umfangreichen Sammlung trug. Und wenn er mit Neil abhing, trug er ein Rush- Shirt. Er war 50 und ging auf die 8 zu.“ Und er vergaß nie seine Freunde. Er lernte Yes-Bassist Chris Squire ziemlich gut kennen, und als der erwähnte, dass die einen neuen Sänger suchten, hatte Hawkins genau den richtigen Kandidaten für sie: seinen alten Kumpel Jon Davison.

„Taylor spielte eine wichtige Rolle dabei, den Job bei Yes zu bekommen“, sagt der. „Ich hatte beschlossen, Leadsänger zu werden, und Taylor bewegte Chris dazu, sich meine Sachen anzuhören, als sie einen neuen Frontmann suchten. Da bin ich jetzt seit zehn Jahren, und ich werde Taylor für immer dankbar sein dafür, wie wichtig r dabei war, dass ich diesen Posten bekam. Er half mir, eine zweite Chance in meiner Karriere als Musiker zu bekommen, als ich dachte, dass das alles für mich schon vorbei war.“ Die beiden Freunde verloren sich nie aus den Augen, selbst nachdem Davison aus L.A. weggezogen war. Sie trafen sich und spielten zusammen, wann immer sie konnten. Der Yes-Sänger war auf dem Coattail-Riders-Album GET THE MONEY von 2019 zu hören, einem All- Star-Werk, auf dem auch Joe Walsh, Chrissie Hynde, Countrystar LeAnn Rimes und natürlich Roger Tayor und Dave Grohl Gastauftritte hatten. Hawkins und Davison trafen sich auch mal zum Jammen mit Chris Squire, ein paar Jahre vor dem Tod des Yes-Bassisten 2015. „Wir spielten ein paar Sachen ein, die wir irgendwann fertigstellen wollten“, so Davison. „Wir kamen nie zu den Vocals, aber wir nahmen das auf. Ich hoffe, dass es irgendwann zu seinen Ehren in irgendeiner Form veröffentlicht wird.“

Laut Davison gibt es auch „ein paar unveröffentlichte Sachen der Coattail Riders, auf denen ich Bass spiele und singe“. Ebenso hat Luke Spiller von The Struts einen Song, an dem er mit Hawkins gearbeitet hatte. „Ich versuchte, eine Nummer für den kommenden James-Bond-Film [‚Keine Zeit zu sterben‘] zu schreiben“, so Spiller. „Ich sagte zu Taylor: ‚Ich habe da dieses Lied, das könnte noch ein paar Drums gebrauchen‘. Er erwiderte: ‚Komm vorbei‘. Und dann spielte er einen genialen Drumtrack dazu ein. Ich hörte mir das heute Morgen an und musste lächeln. Ich fühlte mich so gesegnet, dass er auf etwas, das ich geschrieben habe, ein hammermäßiges Schlagzeug gespielt hat. Ich fühlte mich so gesegnet, dass ich ihn gekannt habe.“

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