TIME TELLS NO LIES von Praying Mantis feiert heuer 40-jähriges Jubiläum. Einen Geburtstag, den das sogenannte NWOBHM- Genre schon zwei Jahre hinter sich hat. Der etwas lange und sperrige Begriff „New Wave Of British Havy Metal“ wird damals von einem Sounds-Redakteur erfunden und von Bands wie Iron Maiden, Angel Witch und auch Praying Mantis geprägt. Gegründet werden die 1973 von den Brüdern Chris und Tino Troy an Bass und Gitarre. Die Geschwister sind bis heute die einzige personelle Konstante.
Nachdem man zu Beginn eher im privaten Umfeld unterwegs ist, nimmt die Karriere gegen Ende des Jahrzehnts Fahrt auf. Der angesagte DJ Neal Kay spielt ihre Demos und 1980 landen sie neben Maiden und anderen Genre-Acts mit ›Captured City‹ auf der Compilation METAL FOR MUTHAS. Der Sampler facht das NWOBHM-Feuer an und ein Jahr später können Praying Mantis mit dem eingangs erwähnten Debüt im United Kingdom charten. Der Höhenflug von Kollegen wie Def Leppard und Iron Maiden, mit denen man in den Anfängen viel gemeinsam unterwegs ist, bleibt Praying Mantis allerdings verwehrt.
Die Troys versuchen es unter anderem Namen, nur um gegen Ende der Dekade, zum Zehnjährigen des Genres, zum alten zurückzukehren. Zusammen mit den ehemaligen Maidens Paul Dianno und Dennis Straton geht es nach Japan, wo die Band noch heute eine treue Fanbase hat. Mit verschiedenen Sängern wie Colin Peel oder Gary Barden veröffentlicht man in den 90ern neue Studioalben und tourt erneut durch das Land der aufgehenden Sonne. 2000 noch mal. 2004 erscheint eine Best-of. Zum 25. NWOBHM-Jubiläum folgt 2005 eine Rückkehr in neuer Besetzung.
Seitdem sind Praying Mantis kontinuierlich an der Live-, aber auch an der Studio-Front mit Alben wie SANCTUARY von 2009 unterwegs. Das letzte Studiowerk, GRAVITY, stammt aus dem Jahr 2018. Derzeit entsteht ein neuer Longplayer, der im Sommer bei Frontiers Records erscheinen soll. Vorher noch TIMETELLS NO LIES im Special Package mit neuem Artwork des englischen Künstlers Rodney Mathews, der schon Cover für Scorpions, Nazareth, Magnum und andere geschaffen hat. Live war mit Auftritten auf dem Sweden Rock, dem Badys Festival in Prag und der Silja Rock Cruiseviel geplant.
Manager Paul Newcomb ist allerdings wenig zuversichtlich: „Wir halten es für unwahrscheinlich, dass es geschieht“. Für Oktober stehen theoretisch zwölf Termine zusammen mit Vambo als Special Guest im Vereinigten Königreich an. Nächstes Jahr hofft man laut Newcomb „wieder zur Normalität zurückzu-kehren“ und hat Europa im Visier. Auftritte in Spanien werden gerade diskutiert und Deutschland ist für März und April 2022 geplant
Kein Wunder, dass es Praying Mantis nie zur Topgruppe des NWOBHM geschafft haben. Noch nie eine so langweilige Band gehört.