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Titelstory: Mötley Crüe – Elendes Dreckspack!

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Titelstory: Mötley Crüe – Elendes Dreckspack!

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Too Fast For Love Backcover
Ebenfalls aus dieser wilden Phase des Aufbruchs stammt eine weitere Anstoß erregende Geschichte, zu deren HauptProtagonisten ein Eier­Burrito sowie diverse Penisse zählen. Da die Crüe in ihren Anfangstagen noch verdammt Pleite war, lebte sie von ihren zahlreichen Freundinnen, die sie gekonnt um den Finger wickelten und (natürlich) regelmäßig betrogen. Um die Damen nicht durch den verräterischen Geruch von Seitensprung gegen sich aufzubringen, hatten Sixx und Co. eine eher eigensinnige Strategie entwickelt:

Ich frage mich: Warum habt ihr eure Schwänze in Burritos getaucht, statt euch einfach zu waschen?
N: Gute Frage! (lacht) Nein, ich kann dir sagen warum. Damals in den Clubs legten wir die Weiber immer im Klo flach und wenn wir dann nach Hause wollten, musste einer fahren und die anderen zuhause abliefern. Ich lebte damals von diesem Mädchen, erinnerst du dich Tommy, wir probten in ihrer Wohnung? Ich liebte sie, weil sie ein Wasserbett hatte. (schmunzelt) Und natürlich wollten wir nicht nach den anderen Mädchen riechen, deswegen klauten wir etwas Geld von den Tischen im Rainbow und holten irgendwo Fast Food und eines Nachts kam jemandem die Idee mit diesem Burrito. Er verdeckte einfach komplett den Geruch von…

Von fremden Muschis? Euch kam also eher in den Sinn, Geld zu stehlen, Essen zu kaufen und eure Dödel da hinein zu stecken, statt mal kurz den Wasserhahn aufzudrehen?
N: Ähm. Ja, schon. Und danach gaben wir den Burrito einem Penner. (lacht)
T: Vielleicht ist es aber auch so, dass Wasser und Seife einfach nicht ausgereicht hätten, denn es gab damals wirklich einige Mädels, die stark rochen.

Aber ich kann mir vorstellen, dass ein Eier­-Burrito auch ganz schön eigensinnig duftet.
T: Schon, aber wenn du nach Hause kamst, konntest du sagen: Oh, mir ist mein Burrito in den Schoß gefallen.
N: Ich hab’s mal mit einem anderen Trick versucht: Wir drehten das Video für ›Primal Scream‹ und da war dieses Mädchen am Set, eine Schauspielerin. Mit ihr traf ich eine schlechte Wahl, denn sie roch echt unangenehm! (lacht) Da kein Eier­Burrito in der Nähe war, nahm ich eine Orange und presste sie über meinem Schwanz aus. Als ich zu meiner Freundin nach Hause kam, sagte ich: Ich geh mal schnell duschen. Und sie darauf: Hä? Du gehst doch nie duschen.
T: Erwischt!! (lacht und knufft mich in die Seite)

Orangenduft stelle ich mir trotzdem angenehmer vor…
T: Ja, aber wenn es härter zur Sache geht, dann brennt die Zitronensäure bestimmt ganz schön. Und der Burrito war so schön warm. (lacht)
N: Du hast die eine Hälfte abgebissen und reingepustet, damit er etwas auskühlt und keiner wollte der letzte sein!

Oh mein Gott, ihr habt euch einen geteilt?
N: Klar! (lacht)

Werdet ihr eigentlich ein persönlich signiertes Exemplar des Films an Tipper Gore schicken?
T: Die lebt noch? Wow, wofür kämpft die denn zur Zeit?
N: Mann, das war so cool, als sie damals den „Parental Advisory“­Sticker auf unsere Platten klebte. Wir dachten uns nur: Yeah! Das macht das Album nur noch bösartiger! (lacht)
T: Das war super Werbung. „Achtung! Ihr werdet beim Anhören viel zu viel Spaß haben.“

Mick Mars Promo Too Fast For Love

Kurz nachdem Mötley Crüe unter der Schirmherrschaft von Laien-Manager Allan Coffman ihr Debüt über ihr eigenes Label Leathür Records veröffentlicht hatten, wurde Tom Zutaut von Elektra Records auf sie aufmerksam und versorgte sie mit ihrem ersten echten Plattenvertrag: TOO FAST FOR LOVE wurde neu gemischt, neu aufgelegt und verkaufte sich trotz fehlender Unterstützung des Labels ansehnlich. Doch erst der viel umjubelte Auftritt der Band beim „US Festival“ 1983 in Kalifornien überzeugte auch die letzten Gegner und ebnete den Weg für den düsteren Nachfolger SHOUT AT THE DEVIL, in dessen Rahmen die Band zu ihren neuen Managern Doc McGhee und Dough Thaler fand.

Crüe Shout at the Devil Pentagram

Schon damals hatte die Crüe von ihrem anfänglichen Image als eine Horde abgefuckter Glam-­Punks die Schnauze voll und vollzog einen Wandel hin zu einer Nieten­beschlagenen Gang, deren Sound sich dem Heavy Metal zu wendete und deren neuer, aggressiver Look maßgeblich von den Filmen „Mad Max“ und „Escape From New York“ be einflusst war. Ein Schachzug, der sich zwei Jahre später mit ihrer ersten Doppel­platin­Auszeichnung in den Staaten auszahlen sollte.

Ihr betont oft, dass ihr ganz früher wie eine Gang wart. Ist dieses Gefühl auch heute noch da?
N: (zögert) Naja, es ist zumindest Teil unserer Haltung. Aber selbst in schlechten Zeiten können wir einander bis aufs Blut hassen, aber sobald jemand ein schlechtes Wort über einen aus der Band verliert, kriegt er es mit mir zu tun. In­ nerhalb von Sekunden schließt sich das wieder zu unserer Bande zusammen.
T: Ja, ich meine, wir mussten uns nur ansehen… Fuck, Dude. Keine Ahnung, ob ich das erzählen darf, oder ob die Ge schichte vielleicht wirklich eine zu viel ist. Aber ganz am Anfang wollte jemand Nikki auf der Bühne eine Flasche an den Kopf werfen. Wir zogen den Kerl aus dem Publikum, schleiften ihn Backstage und ähm… vermöbelten ihn so richtig. Danach packte ihn unser Bodyguard und schmiss ihn zur Tür raus, die er vorher noch mit seinem Schädel geöffnet hatte. N: Danach gingen wir wieder auf die Bühne und spielten weiter. Wir waren echt diese Gang aus Typen, die versuchten, die Grenze des Machbaren immer weiter auszureizen.“

1983, während der Aufnahmen zu SHOUT AT THE DEVIL, baute Nikk Sixx einen Autounfall mit seinem Porsche, verletzte sich die Schulter und litt unter unsäglichen Schmerzen, bis er schließlich die Erlösung fand, die ihm nur wenig später zweimal fast das Leben kosten sollte: Heroin schlich sich unbemerkt in seine Welt, linderte erst das pulsierende Stechen in seinem Körper und betäubte später das Wüten der bösen Geister der Vergangenheit in seiner Seele. Dass sich in diesem Stadium der angehenden Drogenspirale und Alkoholsucht aller Mitglieder eine Tour mit dem „Madman“ höchstpersönlich zu einem Wettstreit des Wahnsinns entwickeln würde, hätte allen Beteiligten von vorneherein klar gewesen sein müssen. Als Ozzy Osbourne Mötley Crüe als Vorband mit auf seine „Bark At The Moon“­Tour nahm, war Ausnahmezustand angesagt – außer Sharon Osbourne war als eiserne An­standsdame vor Ort.

Die Geschichte mit den Insekten und dem Urin dürfte bekannt sein und ja, sie stimmt wohl wirklich: Ozzy Osbourne zog damals Ameisen durch die Nase, leckte seine eigene Pisse vom Boden und zementierte somit mal eben, dass der Thron der Abgefucktheit ihm ganz allein und nicht diesen windigen Emporkömmlingen gehörte. Chapeau, Ozzy!

N: Wir haben so viel Scheiße gebaut damals. Alleine, wie man auch im Film sieht, wie wir den Fernseher auf dieses Auto schmeißen. Ich wäre verdammt an gepisst, würde mir das passieren. Das war in Deutschland, wir waren auf der „Monsters Of Rock“­-Tour mit Ozzy, Dio und Van Halen. Wir hatten ei­nen freien Tag und waren alle im selben Hotel. Ozzy hat sich in der Lobby total zugesoffen und man durfte kein Auge zutun, weil er einem sonst die ganze Augenbraue abrasiert hätte. Irgendwie kamen wir an den Zimmerschlüssel des Keyboardspielers von Dio und schmissen von dort aus alle Möbel auf die Straße, verkrümelten uns zurück in die Lobby und taten recht unschuldig, während die Polizei an uns vorbei stürmte. Ich glaube, sie haben ihn daraufhin festgenommen. Das wusste niemand, bis „The Dirt“ rauskam.

Wie wichtig war wohl der Faktor „Dysfunktionalität“ für den Werdegang von Mötley Crüe?
T: Wow, das ist echt was zum Nachdenken. Ich bin sicher, dass es uns angefeuert hat…
N: Wir waren so jung und uns wurde der Schlüssel zum Königreich übergeben. Außerdem: Jedes Mal, wenn wir uns da nebenbenommen haben, wurde uns gehuldigt. Wenn dich ein Hund beißt und du lobst ihn dafür, wird er dich wieder beißen. Es war seltsam und auch klar der Motor für unsere Band. Da war einfach keiner, der mal gesagt hätte: „Hey Jungs, Drogen sind schlecht für euch.“ Unsere Manager haben uns das Zeug selbst verkauft! Als es dann irgendwann zu viel wurde und wir uns ändern mussten, war das total neues Terrain für uns. Ich denke, die Essenz von Mötley Crüe liegt einfach darin, dass wir die wildeste Band überhaupt sein wollten.

Apropos wild: Mötley Crüe ist eine Band, die sich schon immer ziemlich entblößt hat: Warum diese völlige Offenlegung?
N: So waren wir einfach schon immer. In Interviews haben wir Zeug geredet, das wir eigentlich nicht hätten sagen sollen. Das ist unsere Art. Dasselbe trifft auf unsere Texte zu: Die Lyrics illustrierten, was gerade passierte. Der Song ›Live Wire‹ beispielsweise handelt von häuslicher Gewalt, obwohl das keiner wusste. Das hat uns damals eben beschäftigt. Niemand von uns dachte: Oh, vielleicht sollten wir mehr wie Bon Jovi sein und alles schön oberflächlich halten. Und das liebe ich an dieser Band. Wir sind eine Brut der 70er, und da gab es Songs wie ›Rock And Roll, Hoochie Koo‹ mit der Zeile „Come on little pussy, let me do it to you“. Niemand von diesen Künstlern wurde zensiert, sie texteten wie sie sprachen. Wir wurden also von den ganz Großen geprägt, wir waren Fans.

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