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Sweet: Das finale Grande Finale?

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Sweet: Das finale Grande Finale?

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Ihr habt „The Final Round“ verlängert, weil die Tour so gut lief. Wie fühlt es sich an, von den Fans so geschätzt zu werden?

Das macht mich sehr glücklich. Oft treffe ich Fans im Hotel, weil sie wissen, wo wir die Nacht verbringen. Ich erinnere mich daran, wie ich damals mit unserem Promoter gesprochen hatte, dass wir die Club-Shows wie im Longhorn im Stuttgart oder im Nürnberger Hirsch sehr gerne mögen. Also meinte er, wir sollten noch ein paar solcher Konzerte hinzufügen und ich finde, das ist ein guter Mix. Mir persönlich gefallen Shows in Theatern oder kleineren Clubs besser, das ist ein ehrlicheres Erlebnis.

Einfach persönlicher…

Ja, in den vordersten Reihen unserer Konzerte stehen oft dieselben Fans. Ein Mann kommt immer mit einer kleinen Tasche an. Jedes Mal, wenn wir ›Wig-Wam Bam‹ spielen, zieht er einen indianischen Haarschmuck daraus hervor. Und wenn ›Blockbuster‹ dran ist, einen Hut mit einer blauen Sirene drauf. Das ist fantastisch. (lacht)

Du hast wahrscheinlich nie gezählt, wie viele Gigs du schon gespielt hast, oder?

Nein, keine Ahnung. Mick Tucker hat Ende der 70er Jahre mal versucht, nachzurechnen, mit wie vielen Mädels er sich schon getroffen hat.

Und das war wohl genauso unmöglich?

(lacht) Ja, absolut. Ich dachte mir nur: Was für ein seltsamer Rechenversuch. Doch so war Mick. Ein richtiger „Chick Magnet“. Wenn man einen Durchschnitt von 50 Shows im Jahr auf den Zeitraum 1970-2024, selbst mit den Pausen, rechnet, sind es schon viele Shows. (lacht)

Schon irre, wie du und deine Kollegen von Heep oder AC/DC das bis heute durchzieht!

Ein Freund von mir, ein Tontechniker, arbeitet eigentlich für Paul McCartney, ist aber gerade mit AC/DC unterwegs. Bevor er aufbrach, trafen wir uns im Pub und er meinte zu mir: „Ich muss mir dringend Ohrenschützer besorgen, die gehen keinen Millimeter runter mit der Lautstärke.“ Als Brian Johnson damals bei AC/DC einstieg, produzierte ich gerade sein Soloalbum. Er probte mit ihnen und das war das letzte Mal, dass ich ihn gesehen habe. In weiser Voraussicht hatte ich diese Tapes damals in meinem Auto gelagert. Einige Tage später rief mich einer von der Plattenfirma an und fragte ganz beiläufig, wo die Tapes sind. Ich meinte nur, dass ich sie hätte. Daraufhin fragte er: „Bringst du sie uns vorbei?“ Und ich sagte: „Das werde ich tun, wenn du mir einen Scheck für den Drummer, der Typ von Wings, und den Keyboarder, Eddie Jobson von Roxy Music, den Bassisten und meine Arbeit ausgestellt hast.“ Er darauf: „Das hätten wir doch eh getan!“ Keine Ahnung, was AC/DC denen gezahlt haben, um die Aufnahmen zu stoppen, aber was sie uns gezahlt haben, war verglichen dazu sicherlich nur ein Tropfen auf dem heißen Stein.

Was für eine Art Musik machte Brian Johnson damals?

Er kam von Geordie, seine Wurzeln liegen im Blues. Ich schlug ihm sogar vor, gemeinsam ein paar Songs zu schreiben, doch er nahm eine brillante Auswahl an Coverversionen vor, von B.B. King bis zu den Animals. Es klang wirklich gut. Brian ist ein toller Typ.

Was kannst du mir über das neue Sweet-Album sagen?

Die Platte namens FULL CIRCLE soll circa Ende September erscheinen. Bald gibt es außerdem eine weitere Single mit dem Titel ›Destination Hannover‹, ein Hardrock-Song über das Touren in Deutschland. Eigentlich muss ich meist selbst den Großteil eines Albums schreiben, doch diesmal haben unser Sänger und unser Bassist ein paar wirklich großartige Songs beigesteuert. Mir ist egal, woher die Lieder kommen. Wir haben auch mit einem Songwriter aus New York kollaboriert, seine Idee erscheint unter dem Titel ›Defender‹, außerdem sind ein paar Songwriter aus London involviert. Unsere letzte Single ›Don’t Bring Me Water‹ ist so entstanden. Bands wie Aerosmith und Bon Jovi haben oft mit Songwritern zusammengearbeitet, man muss das nicht zwingend selbst tun. Als etablierte Band kommt es vor allem auf die Performance an.

Früher wolltet ihr aber unbedingt ohne eure Songwriter Mike Chapman und Nicky Chinn arbeiten und eigene Lieder schreiben…

Das stimmt. Doch als ich zuletzt mit Mike Chapman sprach, habe ich ihm sogar vorgeschlagen. „Wenn du eine Idee hast, versuchen wir’s!“ Aber ich glaube, er macht gerade nicht viel, er muss ja theoretisch nie wieder arbeiten.

Das Release-Datum für FULL CIRCLE hat sich immer wieder verschoben. Warum?

Erst musste ich an der Hand operiert werden, dann bekam ich Covid19 und musste ins Krankenhaus. Ich hatte starkes Fieber und sehr niedrigen Blutdruck, man war recht besorgt um mich. Ein Vinyl-Presswerk zu finden war auch schwierig. Und so verzögerte sich das mit der Veröffentlichung. Mal was anderes: Wirst du zu einer unserer Shows kommen?

Ich werde im Circus Krone in München dabei sein.

Wir haben da früher schon oft gespielt. Das erste Mal war uns nicht bewusst, dass wir uns in einem echten Zirkus befanden. Wir gingen Backstage spazieren und Mick lehnte sich gegen einen der Trucks, über den ein Tuch gebreitet war. Plötzlich hörte er etwas hinter diesem Tuch. Also zogen wir es herunter und blickten in das Gesicht eines brüllenden Tigers. (lacht) Wir erschraken zu Tode. Ach, ich liebe diesen Ort.

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