Gerade mal 15 Jahre alt ist Stevie Winwood, als ihn 1963 im britischen Birmingham der schon um einige Jahre ältere Spencer Davis anheuert – ein absoluter Glücksgriff: Kann doch das Wunderkind Stevie so schwarz Rhythm’n’Blues singen, als wäre er der jüngere Bruder von Ray Charles. Außerdem zeigt er auch noch virtuose Fähigkeiten an Gitarre und Keyboards. Vor allem aber schüttelt er im Laufe der vier Jahre bis zu seinem abrupten Ausstieg auch noch Songs aus dem Ärmel, die Hitpotenzial besitzen. 1964 lenkt der Produzent und spätere Island-Labeleigner Chris Blackwell die Geschicke der Spencer Davis Group in professionelle Bahnen. Im Sommer 1965 liegt THEIR FIRST LP in den Läden. Überwiegend pechschwarze Originale aus dem Mississippi Delta, ›Dimples‹, ›My Babe‹ oder ›It’s Gonna Work Out Fine‹, addieren sich in der Vinyl-Neuauflage mit Bonus Tracks auf 17 Songs. Um noch einige Klassen besser gestaltet sich im Januar 1966 THE SECOND ALBUM mit Jackie Edwards’ Beathymne ›Keep On Running‹ im Fokus, einem massiven Nummer-eins-Hit nicht nur in Großbritannien. Ebenfalls empfehlenswert: Der zuvor schon von Ray Charles interpretierte Standard ›Georgia On My Mind‹, Don Covays ›Please Do Something‹, Bobby Parkers ›Watch Your Step‹ und Joe Babcocks ›I Washed My Hands In Muddy Water‹. Als im September gleichen Jahres AUTUMN ’66 den Anschluss mit Jackie Edwards’ ›Somebody Help Me‹, Elmore James’ ›Dust My Blues‹ und ›Nobody Knows You When You’re Down and Out‹ von Jimmy Cox sucht, liebäugelt der längst zum Band-Mittelpunkt avancierte Winwood schon mit den zukünftigen Traffic-Kumpels Jim Capaldi, Dave Mason und Chris Wood. Im Bonusteil findet sich jener von Winwood im Gespann mit Produzent Jimmy Miller verfasste Klassiker, der noch immer zeitlos frisch tönt: ›I’m A Man‹.
THEIR FIRST LP: 7
THE SECOND ALBUM: 8
AUTUMN ’66: 9