Vier junge Musiker dürfen ihre Vorbilder The Who als Vorband durch die ganze Welt begleiten. Dabei kommen sie ihrem Traum schon sehr nahe, doch der Weg dorthin ist weit, manchmal hart und führt sie im September nach Köln, Berlin und Hamburg!
Stuttgart, Mitte September, 35 Grad im Schatten. The Who sind mit ihren unzähligen Trucks und Nightliner-Bussen längst an der Hanns-Martin-Schleyer-Halle eingetroffen und machen sich während ihres entspannten Soundchecks, Roger Daltrey in Bermuda-Shorts, bei ›Who Are You‹ mit der dortigen Arena vertraut.
Währenddessen hetzt Jimmy, Tourmanager der Slydigs, hastig durch die stickigen Katakomben der Halle. Seine Band, die vier Ende 20-jährigen Engländer Dean (Gesang/Gitarre), Louis (Gitarre), Ben (Bass) und Pete (Schlagzeug) sind noch damit beschäftigt, ihr Equipment aus einem kleinen Van zu laden. Eben dieser ist Schuld an ihrer Verspätung für ein kurzes Treffen mit CLASSIC ROCK, denn ihre britische Karre sei so ein „glorreiches Wetter einfach nicht gewohnt“, so Jimmy.
Jetzt, mit eineinhalb Stunden Verzögerung, finden sich die Jungs, die sich seit ihrer Schulzeit in Warrington (exakt in der Mitte zwischen Liverpool und Manchester gelegen) kennen, ihre verschwitzten Shirts wechselnd, in ihrem Backstage-Bereich ein. Nur Sänger Dean wirkt in gepunktetem Hemd, Chelsea-Boots und hinter einer schweren Wayfarer-Sonnenbrille auf beste Mod-Manier wie aus dem Ei gepellt.
Musstet ihr die Klimaanlage ausschalten, damit der Wagen es packt?
„Er hat gar keine“, schallt es vorlaut nuschelnd aus Ben heraus und alle lachen vor Galgenhumor.
Wenn man mit solchen Problemen zu kämpfen hat und dann zwischen dem Fuhrpark von The Who parkt fühlt man sich wahrscheinlich wieder richtig klein?
„Oh ja, aber sie sind ein Teil der Dreifaltigkeit des Rock’n’Roll – gemeinsam mit den Beatles und den Stones – und die haben uns mitgenommen!“ erklärt Dean, auch nach mehreren gemeinsamen UK-Terminen, einer ganzen US-Tour und jetzt dem ersten von zwei Deutschland-Gigs, noch immer begeistert.