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Rock in der Krise (Teil 10): Was verdienen Musiker?

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Rock in der Krise (Teil 10): Was verdienen Musiker?

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Dave Arcari wurde teils auch aus wirtschaftlichen Gründen zur Ein-Mann-Band. Der Blueser hat seine Alben selbst veröffentlicht, arbeitet seit Kurzem aber auch mit der französischen Plattenfirma Dixiefrog zusammen. „Ich verkaufe meine CDs für 10 Pfund und verdiene daran etwa 5 Pfund, egal ob ich sie selbst verkaufe oder nicht“, so Arcari. „Der Künstlerpreis, den ich dem Label zahle, ist normalerweise in etwa genauso hoch wie der Stückpreis eines Eigen-Releases, wenn man mal Herstellung, Aufnahme, Presse, Promotion, Werbung etc. zusammengerechnet hat. Es könnte sogar etwas lukrativer sein, bei einer Plattenfirma unter Vertrag zu sein.“

Auch wenn die Musikindustrie eine Zukunft hat, könnte es doch noch lange dauern, bis sich die Leute daran gewöhnt haben. Die Wunden der Abmahnungsära, in der mit schwerem Geschütz gegen vermeintliche Raubkopierer vorgegangen wurde, schmerzen bis heute. Die „Großen Vier“ (heute die „Großen Drei“) schienen zu glauben, dass die Mathematik dahinter wirklich so simpel sei: niedrigere Verkäufe minus vormals höhere Verkäufe ist gleich Piraterie. Statt sich auf das zu konzentrieren, was schief gelaufen sein könnte, schoben sie die ganze Schuld auf illegale Downloads. Doch seit einigen Monaten wird diesbezüglich ein anderer Tonfall angeschlagen. Der MusicMetric-Analyst Jeremy Silver sagte der BBC, das „die Zeit, in der nur wütend auf den Tisch geschlagen wurde“, endlich vorbei sei. „Viele Plattenbosse blicken heute reumütig darauf zurück“, so Silver. „Das war die mieseste Publicity. Man hätte sich nichts Schlimmeres einfallen lassen können, als seine eigenen Kunden zu verklagen.“
Fred Balsa, Leiter der Abteilung Innovation & Strategie bei Sony, bestätigt: „Wir haben viel gelernt. Wir wurden gezwungen, den Leuten zuzuhören, für die wir unsere Produkte machen, und das war gut. Es ist eine unglaubliche Chance, uns neu zu erfinden. Wir müssen uns verbessern, denn die Künstler können heute woandershin gehen. Heute müssen wir unsere Daseinsberechtigung unter Beweis stellen, anders als vor 20 Jahren.“
Das klingt hoffnungsvoll, aber während sie das auf die Reihe kriegen, müssen Hypotheken abgezahlt und Kinder mit Essen versorgt werden. Es scheint Einigkeit darüber zu herrschen, dass wir wieder zu dem zurückkehren, was am Anfang von allem stand: Konzerte. Aber auch das ist nicht die Antwort auf die Frage, wie man am besten Geld verdienen soll.

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