Eine Jukebox voll mit raren Schätzen: Professor Bops Aufenthaltsraum der hässlichen Männer.
Während der Rock’n’Roll in den Goldenen 50ern globale Verbreitung durch Elvis Presley, Chuck Berry, Little Richard, Jerry Lee Lewis, Bo Diddley und Co. erfuhr, gab es im Umfeld des Genres auch jede Menge hierzulande unbekannt gebliebener Künstler. Professor Bop alias Götz Alsmann begab sich ins umfangreiche heimeigene Archiv und wühlte intensiv, um unglaubliche, seit Dekaden ungehörte Schätze zutage zu fördern. Mit zwei herrlich ausführlich editierten Ten-Inch-Scheiben (inklusive jeweils beiliegender CD und ausführlichem Booklet) füllt er akribisch Wissenslücken der Spätgeborenen auf. Professor Bops großes Plus: Im Gegensatz zu anderen Kompilationen ähnlicher Couleur leistet er sich keinerlei Komplizenschaft mit den üblichen Verdächtigen. Dank seines Know-hows geht er der Essenz auf den Grund: Unter den auf vier Vinyl-Seiten mit insgesamt 28 Tracks integrierten Künstlern finden sich jede Menge eindrucksvoller Beispiele, wie sich aus Spielarten von Jazz, Blues, Folk, Hillbilly, Country, Jive, Rhythm’n’Blues und Big Band Swing ein neuer Stil herauskristallisierte. Mit Passion erzeugt von Wegbereitern wie Al Brown & His Tunetoppers, Chris Powell & The Blue Flames, Billy Ford & His Combo, Tiny Tony & His Statics, Bobby Bernell & The Dreamtones oder The Ray-O-Vacs feat. William Walker. Nicht fehlen dürfen dabei Kuriositäten wie der kieksende Bruno, His Guitars & His Brunos (›Too Much Chianti‹), die klatschenden The Carsons & Perry Botkin Band (›Wine, Women & Gold‹), der instrumentale Carl „Ace“ Carter (›Mexican Rock‹) , die fingerschnippende Pat Morrissey (›Why Don’t You Do Right‹), der elegante Crazy José (›The House Blues‹), das John Buzon Trio (›Mambo Rock‹), der manische Ed Gates & His Custom Hammond Organ (›Can You Feel It?‹) sowie Aimable, His Accordion & His Organ mit dem flotten ›Aladin Cha Cha‹.
10/10
V.A.
DOWN AT THE UGLY MEN‘S LOUNGE
VOL.1 & VOL. 2
ROOF RECORDS/ROUGH TRADE