Schwere Zeiten, schwere Klänge
Dystopische Konzeptalben sprießen derzeit wie Pilze aus dem Boden. Verwunderlich ist dies nicht angesichts der (selbstverschuldeten) globalen Krisen, welche die Menschheit bedrohen. Fungierte allen voran jüngst noch die Klimaproblematik als Motor für kritische Inspiration, so scheint das fünfte Studioalbum von Freddy And The Phantoms auch wie die Faust aufs Corona-Auge zu passen. Obwohl Dantes „Göttliche Komödie“ oder Stephen Hawkings „Eine kurze Geschichte der Zeit“ Modell für die Lyrics gestanden haben, passen Textzeilen wie „Nothing awaits us“ irgendwie auch perfekt in die aktuelle akute Krisenzeit.
Musikalisch betrachtet, wurden die elf neuen Songs der Dänen trotz eindeutiger nostalgischer Klänge und schöner Orgel im Soundspektrum doch erheblich in Richtung Retro-Futuristik erweitert. Der Vibe ist grundsätzlich härter als noch auf den Vorgängern, Fuzz-getriebene Stücke wie das groovige ›Bermuda Blues‹, ›Hunger‹ oder das abschließende ›Inferno‹ erinnern positiv an GREAT WESTERN VALKYRIE von den Rival Sons. Nummern wie ›Loners On The Run‹ oder ›Andromeda‹ brechen zwischendrin in epische Metal-Gefilde aus, ›Andromeda Pt. 2‹ hingegen kommt als barockes Orgelständchen des Weges. Trotz der diversen Einflüsse klingt A UNIVERSE FROM NOTHING wie aus einem Guss und präsentiert sich als stimmige Rockplatte mit Biss.
7 von 10 Punkten
Freddy And The Phantoms, A UNIVERSE FROM NOTHING, TARGET/SPV