Orgelei und Gitarrenwatschen.
Als Opener ein rasanter Tribut an Lemmy Kilmisters Lieblingsgetränk Jacky Cola, im nahen Abgang dann Orgel- und Gitarren-geschwängerte Hard-Rock-Klopfer im Stil der 70er Jahre. Eine nicht ganz neue „Live fast, Die Young“-Attitüde dominiert dazu die inzwischen fünfte Platte der texanischen Blood Of The Sun um St. Vitus-Drummer Henry Vasquez. Ungewöhnlich an der rauen Aufmachung wirkt die Länge der Songs, welche auf den ersten Blick eigentlich die Psychedelic-Glocken schrillen lässt – immer diese verdammten Vorurteile! – am Ende jedoch überraschenderweise nicht in mäandernde Jam-Gefilde ausufert, sondern wie eine vollbefeuerte Dampflokomotive durch die Gehörgänge walzt. Hochkaräter wie Deep Purple, Motörhead, oder Leafhound tönen nach wie vor durch, im Riffing aber vor allem auch gute alte Britenschule à la Priest, was einen dazu verleitet, die vorzufindenden sechs Tracks in die klangliche Traditionslinie des Protometal einzureihen. Einzig ›Air Rises As You Drown‹ tritt mit seinem 80er-Synthie-Intro ein wenig aus der getroffenen Eingrenzung, findet jedoch spätestens im Chorus wieder zur eingeschlagenen Linie zurück. Das abschließende ›Blood Of The Road‹ erinnert an eine feurige Version von ›Radar Love‹. Da kann man nicht schlichtweg nicht meckern!
7 von 10
Blood Of The Sun
BLOOD’S THICKER THAN LOVE
LISTENABLE RECORDS/EDEL