Ehemaliger Yes-Sänger und berühmter Jazz/Fusion-Geiger machen gemeinsame Sache.
Zunächst weiß man nicht so recht, ob man sich freuen und doch eher wundern soll. Denn während sich Jon Anderson seit Jahren mit Prognosen über eine Rückkehr zu Yes zurückhält (seit dem Tod von Bassist Chris Squire ist die Zukunft der Band unklarer denn je), kooperiert er nun auf BETTER LATE THAN NEVER zunächst mit Geigerlegende Jean-Luc Ponty. Eine interessante Mischung, steht Ponty doch eher für Jazz und Fusion, weniger für traditionellen Prog Rock. Angesichts dessen, was auf dieser Scheibe geboten wird, scheint Ponty zwar eine der beiden Galionsfiguren zu sein, musikalisch wird das Geschehen aber ebenso nachhaltig von den beteiligten Musikern Jamie Glaser (Gitarre), Wally Minko (Keyboard), Baron Browne (Bass) und Rayford Griffin (Schlagzeug) bestimmt. Inhaltlich gibt es eine Mischung aus Yes-Klassikern (unter anderem ›Owner Of A Lonely Heart‹, ›Roundabout‹ und ›Wonderous Stories‹), Ponty-Höhepunkten und neuen Stücken. Eine interessante Mixtur und dank Andersons Organ und einer wunderbar stimmungsvollen Grundausrichtung ein echter Hörgenuss. Zurück zur Frage vom Anfang: Man kann sich wundern, sollte sich aber lieber freuen. Denn wie formuliert es der Albumtitel so treffend: Dieses Projekt kommt besser spät als nie.