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The Quireboys – Verflucht gut

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The Quireboys – Verflucht gut

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the_quireboys_2_ lee_thompsonIn der Karriere von The Quireboys gab es höchste Höhen und tiefste Tiefen. Gitarrist Guy Griffin beleuchtet diese Achterbahnfahrt, die 2013 mit BEAUTIFUL CURSE eine ihrer aufregendsten Stationen erreicht.

Text: Chris Franzkowiak

Guy, euer neues Album hört auf den Namen BEAUTIFUL CURSE – ist es euer „wunderbarer Fluch“ hervorragende Platten aufzunehmen und großartige Shows zu spielen?
(lacht) Den Titel der Scheibe haben wir ganz bewusst gewählt: Wenn du in einer Band spielst und das wirklich mit Inbrunst tust, denkst du überhaupt nicht weiter darüber nach, was gerade passiert. Dein Stil, deine Songs und wie du das Ganze auf die Bühne bringst, ist ein unfassbar magisches Ding, das sich durch eine Verknüpfung von Zufällen ergibt. The Quireboys ist unser BEAUTIFUL CURSE, an dem wir immer noch eine Menge Spaß haben.

…und das seit 29 Jahren. Wie schafft ihr es, derart unverbraucht zu klingen? Bei exakt gleichen Produktionsbedingungen wäre es unmöglich zu entscheiden, ob euer Debütalbum A BIT OF WHAT YOU FANCY oder BEAUTIFUL CURSE das erste oder jüngste Werk ist…
Das ist wahrlich eine lange Zeit. Unsere aktuelle Besetzung rockt inzwischen auch schon seit einer Dekade zusammen. Ich denke mal, dass wir in der glücklichen Situation sind, dass dieses Line-Up dieselbe Chemie besitzt wie die Band, die damals A BIT OF WHAT YOU FANCY im Studio einspielte. In der Retrospektive betrachtet, ist es wahrscheinlich auch ein wichtiger Aspekt in unserer Karriere, dass wir nie irgendwelchen Trends hinterher rannten und uns immer treu blieben. Das war eigentlich auch nicht schwer, wenn man, wie von uns praktiziert, verschiedenste Einflüsse in seinen Sound einarbeitet. Der Eckpfeiler ist logischerweise Rock’n’Roll, gewürzt mit Country, Blues, Soul und noch eine ganze Menge mehr. Mit diesem einfachen Trick landeten wir nie in einer Sackgasse, waren auch nie von uns selbst gelangweilt.

Denkst du, dass das der Grund ist, warum euch euere Fans zu einem sehr hohen Prozentsatz treu geblieben sind?
Auf jeden Fall! Warum zur Hölle hätten wir etwas ändern sollen? Man beendet ja auch keine Beziehung aus einer Laune heraus. Fast jeder bei uns hat Projekte außerhalb der Band laufen, bei denen er seinen anderen Vorlieben freien Lauf lassen kann.

Ganz so glatt lief es bei eurem Bandnamen allerdings nicht: von The Queerboys zu The Quireboys und in den USA zu The London Quireboys…
(lacht) Ursprünglich hieß die Gruppe The Choirboys, allerdings sagte dann irgendjemand, dass doch The Queerboys (Die wunderlichen Jungs; kann auch als schwule Jungs ausgelegt werden – Anm.d.A) besser zu den Gebaren passe, die an den Tag gelegt wurden. Aus irgendeinem Grund schien das ’ne Superidee zu sein. Dann kam jedoch eine Bookinganfrage für das Reading Festival ins Haus geflattert und die Veranstalter wollten unter keinen Umständen eine Band mit so einem Namen auf dem Billing stehen haben. So wurden The Quireboys – mit dieser sonderbaren Buchstabierung – geboren. Was das US-Ding anbelangt, gab es schon einen Act aus Australien, allerdings mit konventioneller Schreibweise. Um Verwechslungen bei Radioansagen oder rechtlichen Problemen aus dem Weg zu gehen, setzten wir einfach London vor den Namen, denn A BIT OF WHAT YOU FANCY stand gerade in den Startlöchern.

Kurz vor den Aufnahmen kamst du für den „gegangen wordenen“ Ginger ins Boot…
Nun, was passierte war…die Geschichte habe ich, wenn ich darüber nachdenke wirklich noch nie erzählt… seltsam (lacht)… ich fange mal so an: Es ist eigentlich ziemlich lustig, dass ich bei The Quireboys schon einsteigen sollte, bevor Ginger überhaupt in der Band war. Damals ging ich mit einer Freundin von Spike. Als die Beziehung in Scherben lag, bat sie Spike, dass er unbedingt mit mir reden solle, ob noch etwas zu retten wäre… in dem Gespräch ging es jedoch ziemlich schnell um Musik und ich bekam den Gig angeboten. Da ich damals nicht in London lebte, zögerte ich mit meiner Antwort. Als meine Entscheidung dann final feststand, bei The Quireboys einzusteigen, rief ich Spike an. Und erfuhr, dass mir Ginger den vakanten Posten leider schon weggeschnappt hatte. Warum er dann später nicht mehr Teil der Band war, soll er lieber selbst erzählen (lacht). Irgendwann wurde er gefeuert und ich bekam einen Anruf von Spike… Mist, jetzt hab ich’s doch verraten, dass er nicht freiwillig ging (lacht)… Spaß beiseite, es war für alle das Beste, denn ab diesem Zeitpunkt spielte jeder die Musik, die ihm wirklich am Herzen lag. Ich hatte das große Glück, dass ich meine Sachen packen durfte und direkt nach Los Angels zu den Aufnahmen zu A BIT OF WHAT YOU FANCY flog. Du kannst dir vorstellen, was das für eine aufregende Zeit war!

…die wahrscheinlich euer Leben auf den Kopf stellte…
Es war wie ein Sportwagen, der von 0 auf 100 in ein paar Sekunden beschleunigte: Du hast eine weltweit erfolgreiche Platte, bekommst eine Anfrage, mit den Rolling Stones zu spielen und rockst obendrein noch mit deiner Band in deiner Heimatstadt in einem Fußballstadion, während Mick Jagger und Ronnie Wood von der Bühnenseite zuschauen …das war alles mehr, als wir uns jemals erträumen konnten.

Danach wurde euer Höhenflug extrem gebremst, da Grunge auf der Bildfläche erschien…
Das war Scheiße! Stell dir mal vor, du bist auf dem Weg, eine wirklich große Band zu werden und dann passiert so ein Dreck! Wir hatten das „Glück“, genau in diesen „Machtwechsel“ des Rock’n’Roll hineinzurutschen und wurden obendrein noch in ein Genre gesteckt, in das wir bei aller Liebe nicht hineingehörten. Ich möchte mal wissen, wie uns jemand ernsthaft als Glam oder Hair Metal Act sehen kann? Jedenfalls waren The Quireboys über Nacht Schnee von gestern…so einen herben Rückschlag muss du erst mal wegstecken!

Zum Glück konntet ihr das Ruder ein paar Jahre später wieder herumreißen und seid zwei Dekaden nach dieser Chose mit einem euerer besten Alben immer noch hier. Wo hat eigentlich die Reise zu BEAUTIFUL CURSE angefangen?
Die startete leider etwas später als geplant, denn wir wechselten unser Management, eine Verhandlung mit einem Label lief ins Leere und am Schluss waren nur noch zwölf Tage für die Aufnahmen übrig. Pro Tag tüteten wir einen Song ein – dank unseres Produzenten Chris Tsangarides klappte alles wie am Schnürchen. Er lieferte uns den perfekten Sound für die Stücke und wir als eingespieltes Team erledigten den Rest. Ich freue mich jetzt schon, wenn wir wieder auf Tour gehen und zielsicher auf 30 Jahre The Quireboys zusteuern…aber das ist eine andere Geschichte (lacht).

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