Eine aufgeregte Patti Smith ehrte ihren Kollegen zum Literaturnobelpreis mit einer Cover-Version seines Songs von 1963. Dylan selbst lieferte eine Rede.
Es war sicher eine der schönsten Szenen der Nobelpreisverleihung am 10. Dezember in Stockholm: Eine sichtlich berührte Patti Smith sang vor zahlreichen Ehrengästen, darunter die schwedische Königsfamilie, Bob Dylans ›A Hard Rain’s A-Gonna Fall‹.
Smith verhaspelte sich vor Aufregung mehrmals und musste mitten während ihres Vortrags sogar eine kurze Pause einlegen. „Es tut mir leid, ich bin so nervös“, entschuldigte sich die Sängerin, die von akustischer Gitarre, Pedal Steel und Orchester begleitet wurde.
Patti Smith singt Bob Dylans ›A Hard Rain’s A-Gonna Fall‹:
Der Neu-Literaturnobelpreisträger selbst, der bereits im November angekündigt hatte, nicht zur Verleihungszeremonie erscheinen zu können, stellte eine knappe, aber schöne Rede zur Verfügung, die vom US-Botschafterin Azita Raji vorgetragen wurde.
Er fühle sich „geehrt“, einen solch „prestigeträchtigen Preis“ zu bekommen, sagt Dylan darin. Schon als Kind sei er mit früheren Preisträgern vertraut gewesen: „Kipling, Shaw, Thomas Mann, Pearl Buck, Albert Camus, Hemingway.“
Wenn ihm jemand gesagt hätte, auch nur die geringste Chance zu haben, mit diesen „Giganten der Literatur“ in einer Reihe zu stehen, dann wäre ihm das so komisch vorgekommen, wie auf dem Mond zu stehen, so Dylan.
Wie dem Theatermann Shakespeare sicher auch, sei ihm nie die Frage in den Sinn gekommen, ob seine Arbeit Literatur sei, schrieb Dylan weiter: „Deshalb danke ich der schwedischen Akademie, diese Frage gestellt und eine so wunderbare Antwort gegeben zu haben.“
Hier Bob Dylans komplette Nobelpreisrede lesen…