Ihr Sound hat etwas von Aerosmith, Van Halen und den frühen Skid Row. Darüber hinaus haben Bon Jovi sie höchstpersönlich ins Vorprogramm auf eine Londoner Arena-Bühne gehievt. Nein, das hier ist nicht das Rock-Rückblick-Ratespiel, und gesucht wird auch keine verblichene Achtziger-Eintagsfliege. Vielmehr geht es hier ganz aktuell um New Device. Die jungen Briten, die hinter all die angeführten Pluspunkte just ein Häkchen setzen konnten, haben hingegen auch noch vor, uns einige Jahre erhalten zu bleiben. Schließlich ging es mit ihrem Karriere-Kickstart und dem Album TAKIN’ OVER gerade erst los.
Trotz ihrer unüberhörbaren klassischen Wurzeln sehen sich New Device aber keinesfalls als Reste-Verwerter gestriger Relikte, sondern haben Gegenwart und Zukunft fest im Blick. „Wir haben die besten stilistischen Elemente des Achtziger Hard Rocks für uns adaptiert und fügen dem Ganzen etwas Frisches hinzu“, so Sänger Daniel Leigh, der im väterlichen Auto mit Classic Rock, dann mit Nirvana und Green Day und erst Anfang 20 mit Guns N’Roses und Skid Row in musikalische Berührung kam. „Uns wurde relativ schnell klar, dass es beim besten Willen keinen Sinn macht, Songs, die andere Bands schon geschrieben haben, noch einmal zu schreiben. Zudem haben wir aus den unzähligen VH1-Dokus eines von den alten Hard Rockern gelernt: Alkohol- und Drogen-Exzesse bringen einen kein Stück weiter nach vorne, sondern ziehen einen nur unaufhaltsam runter. Wenn man es heutzutage als Band schaffen will, muss man Köpfchen haben und – die überwiegende Zeit zumindest – klar bleiben.“
Nach der Veröffentlichung des Debüts gleich beide Gründungs-Gitarristen, Phil Kinman und Robb Wybrow, zu verlieren, wäre für andere Bands ein derber Rückschlag im Weltherrschafts-Plan. Nicht so für New Device, die mit Shane Lee und Gaz Bolan flugs zwei bereits erprobte Session-Mucker als Sechsaiter-Gespann in die Band integrierten. „Auf unserer ersten gemeinsamen Tournee mit dem neuem Line-up haben wir drei übrigen erst kapiert, was für einen Glücksgriff wir mit unseren neuen Axt-Experten gemacht haben“, erzählt Dan. „Ich hatte ernsthaft noch nie soviel Spaß, und jeder Abend war ein wahres Fest auf der Bühne. Und ohne Phil und Robb jetzt zu nahetreten zu wollen: Die neuen Jungs spielen einfach in einer anderen Liga und bringen dazu noch viel frische Ideen in die Band ein. Unser zweites Album nimmt gerade schon Gestalt an – und ich verspreche: Es wird ein echter Koloss werden.“
Falsche Bescheidenheit hat und hatte in der anvisierten Arena-Rock-Riege eben noch nie was verloren. Dürfe er sich den nächsten Support-Slot-Gönner aussuchen, fiel Dan die Wahl denn auch ziemlich leicht. „Ich bin riesiger Nickelback-Fan. Die Band spielt so geil auf den Punkt, hat gigantische Bühnenbauten, tonnenweise Pyros und verkauft Stadien aus. Das wäre exakt die richtige Tour für uns.“ Fest steht: Nicht nur das ist die Tour, mit der New Device es tatsächlich noch ganz weit bringen könnten.