Wirft man den Namen The Doors in die rockaffine Runde, assoziiert die Mehrheit damit in der Regel den frühvollendeten Frontmann Jim Morrison bis heute. Wobei gerne unterschätzt wird, welch bahnbrechende Musik die Band aus Los Angeles zwischen 1967 und 1971 produzierte. Und hier kommt Keyboarder und Komponist Ray Manzarek ins Spiel, geboren in Chicago und bei den Doors verantwortlich für den originellen Bandsound. Originell deshalb, weil Mitte der 60er zwei Gitarren, Bass und Schlagzeug das Line-Up der Stunde waren. Ganz anders The Doors: Statt einer zweiten Gitarre sorgte hier Manzareks Orgel für solistische wie begleitende Maßnahmen. Auf einen Bass verzichtete man zumeist, denn den lieferte der Keyboarder häufig mit der linken Hand und einem externen Bass-Manual. Was den „typischen“ Doors-Sound konsequent aus der Masse zeitgenössischer Bands hervorstechen ließ: Die mäandernde, orientalisch angehauchte Orgelmelodie von ›Light My Fire‹ war popmusikalisches Neuland, doch Manzarek brillierte auch an Harpischord und E-Piano. Die Melodien auf ›Riders On The Storm‹ sind ebenso legendär wie seine frühen Synthesizer-Experimente auf ›Strange Days‹ und ›Spanish Caravan‹.
Nach dem Ende der Doors nahm Manzarek allerlei Solowerke auf, die an den Erfolg der Frühzeit allerdings nicht mehr anknüpfen konnten. Bei der Wiederbelebung und Vermarktung der Doors-Legende spielte er eine nicht immer ausgesprochen glückliche Rolle, auch wenn sein Anliegen, die Band am Leben zu erhalten, gewiss ehrenwert war. Ray Manzarek erlag am 20. Mai 2013 in Rosenheim seinem Krebsleiden.