Bildreicher, emotionsgeladener OldSchool-Stoff mit eigener Note
Retro-, Vintage- oder, äh, Classic Rock – wie immer man die sympathisch-rückwärtsgewandte Musik, die junge Acts wie Greta Van Fleet oder Rival Sons zu Stars gemacht hat, auch nennen will: Mother Mersy aus Malmö gehen ebenfalls mit diesem Sound an den Start. Und sie machen das richtig gut. Denn der Vierer um den stimmlich zwischen Robert Plant, Freddie Mercury und Marc Bolan zu verortende Emil Starbrant zieht trotz klarer Referenzen an die Vorbilder der goldenen Ära des Rock sein eigenes Ding durch. Das fängt schon mit dem die Stimmung des Albums hervorragend wiedergebenden Cover-Artwork an, das den bis zum Bauch in einem Dorfteich stehenden Starbrant vor einem episch-düsteren Wolkenhimmel zeigt, durch den einzeln gleißende Sonnenstrahlen brechen. Denn die Musik des Quartetts ist ähnlich bildreich und emotionsgeladen. Sie hat Power, aber auch eine Menge Herz. Stücke wie das ausgelassene ›Attention‹, das andächtig daherkommende ›See You Again‹ oder das Riff-dominierte ›Wake Me Up‹ bieten druckvoll polternden Rock, der immer eine entweder sanft-melancholische, oft geradezu soulige Färbung, oder aber eine schillernde Glam-Note in sich trägt.
7 von 10 Punkten
Mother Mersy
FROM ABOVE
RAW STREET NOISE/ROUGH TRADE