Im Dezember 1974 war Wandel angesagt: Lindsey Buckingham und Stevie Nicks steigen bei Fleetwood Mac ein.
Gut Rat war teuer. „Wie soll es bloß weitergehen?“, sinnierte Mick Fleetwood im Dezember 1974 bei einem Besuch in den Sound City Studios von Los Angeles. Sieben wechselvolle Jahre lagen hinter ihm, seit er inmitten des Second British Blues Boom mit Peter Green und John McVie Fleetwood Mac gegründet hatte.
Dem anfangs zähen Aufstieg mit eigenwilligem Blues-Purismus war eine weltweite Hitphase (›Albatros‹, ›Man Of The World‹, ›Oh, Well‹, ›The Green Manalishi‹) gefolgt. Als im Jahresturnus erst Peter Green, danach Ur-Mitglied Jeremy Spencer und der 1968 dazugestoßene dritte Gitarrist Danny Kirwan ausstiegen, herrschte aber eine ausgeprägte Erfolgsflaute. Zwar wechselte 1970 die talentierte Sängerin und Pianistin Christine McVie von Chicken Shack in die Band ihres Gatten John über, doch Gitarrist Bob Weston und Sänger Dave Walker blieben nicht allzu lange.
Vollen Einsatz seit dem Album FUTURE GAMES (1971) zeigte zumindest der amerikanische Sänger Bob Welch. 1974 entwickelte sich für Fleetwood Mac zum Annus Horribilis: Zuerst erdreistete sich Manager Clifford Davis, eine mit unbekannten Musikern besetzte Fleetwood-Mac-Version auf Tour zu schicken, um danach im Gerichtssaal auf die Namensrechte zu pochen. Wenig später stand der Vertrag mit Warner Bros. auf der Kippe. Eine Verlängerung gab es nur, wenn die Briten geschlossen nach Los Angeles umziehen würden. Im September 1974 erneuerte Warner zwar den Kontrakt, aber drei Monate später schied Welch aus.
Gerade als Fleetwood in den Sound City Studios Toningenieur Keith Olsen seine Not schilderte, schlug das Schicksal zu: Olsen ließ beim Gespräch im Hintergrund das 1973er-LP-Debüt des Duos Buckingham Nicks laufen. Fleetwood horchte auf, lernte Minuten später den zufällig anwesenden Gitarristen und Sänger Lindsey Buckingham kennen. Kurz darauf offerierte er dem Nachwuchs den vakanten Posten. Buckingham sagte zu, aber nur unter der Bedingung, dass Partnerin Stevie Nicks ebenfalls engagiert würde. Silvester 1974 stiegen beide ein.
Im folgende Jahr entstand dann FLEETWOOD MAC:
Fleetwood Mac waren mit dem Ausstieg von Peter Green für mich beendet. Was danach kam war Mainstream-Pop-Musik wie es viele Bands der damaligen Zeit zelebrierten. Für mich ist die Ära mit Peter Green die einzig wahre Fleetwood Mac Ära gewesen. Einfach guter schnörkelloser Blues mit Rock-Anteilen. Man erinnere sich an grandiose Songs wie Black Magic Women, das von Carlos Santana gecovert wurde ,Albatros oh Well usw. Rumors ist gut gemachter Main-Stream-Pop, für mich jedenfalls.
Jeder mag hören, was er will, aber die Fleetwood Mac der späten 70er als „Mainstream-Pop-Musik wie es viele Bands der damaligen Zeit zelebrierten“ zu bezeichnen, ist schon ein wenig absurd. Wäre schön gewesen, wenn „viele Bands“ die Qualitäten der damaligen Fleetwood Mac besessen hätten. Doch davon konnte nun gar keine Rede sein. Allein die ersten beiden Alben mit Buckingham/Nicks sollte jede/r Musikliebhaber/in zu Hause stehen haben.
Hallo Rolf Jo. !
Bei deinem Beitrag muss ich Dir recht geben. Man könnte durchaus von Fleetwood Mac Mark 1 and 2 reden.
Aber wieviele Bands haben sich im Lauf der Zeit geändert, wie z.B. Queen? Am Anfang galten sie als Nachfolger von Led Zeppelin um wenig später zu einer Popband zu werden. Auch bei Genesis war es nicht anders. Ich persönlich mag beide Versionen von Fleedwood Mac, die „bluesigen“ und die „poppigen“ !