Der American Badass ganz zart.
Robert James Ritchie war schon immer ein sicherer Lieferant von Klatsch, Tratsch und Skandälchen, ob er nun sein Badass-Image pflegte, Pamela Anderson mehrmals ehelichte oder – das ist seine neueste Marotte – mit Ted Nugent auf die Jagd geht. Exzentrisch war er ja schon immer, dieser Kid Rock, und wild. Auch wenn er musikalisch seit ROCK N ROLL JESUS (2007) ruhigere Töne anschlug. Dabei steht ihm die Southern Rock- und Country-Schiene sehr gut, auch wenn einige alte Fans ihm diese Neubesinnung immer noch übel nehmen, ihn zeitweise sogar lahm schimpfen. Sollen sie doch, Kid Rock scheint es nicht zu kümmern, denn auch auf FIRST KISS schreitet er seinen staubigen Weg vergnügt weiter. Er singt über seine Liebe zu Hank Williams, Johnny Cash und Tom Petty, übers Biertrinken und eine gute Zeit mit den Jungs in einer lauen Sommernacht, wandelt nach wie vor auf den Spuren Lynyrd Skynyrds und der Allman Brothers und zückt hier und da auch ein bisschen Bryan Adams. Ein solides Werk, wenn auch etwas schwächer als seine beiden Vorgänger BORN FREE (2010) und REBEL SOUL (2012).