Anfang 2014 zollten ihm namhafte Größen aus Blues, Soul und Country in einer vierstündigen Show-Extravaganz Tribut. Die Liste der Teilnehmer ist so lang wie eindrucksvoll: Warren Haynes, Derek Trucks, Susan Tedeschi, Devon Allman, Robert Randolph, Jimmy Hall, Sam Moore, Keb’ Mo’, Dr. John, John Hiatt, Jaimoe, Taj Mahal, Widespread Panic, Trace Adkins, Vince Gill, Martina McBride, Eric Church, Jackson Browne, Zac Brown und die Allman Brothers Band gingen für ALL MY FRIENDS: CELEBRATING THE SONGS & VOICE OF GREGG ALLMAN auf die Bühne des Fox Theatre von Atlanta. „Mein Manager Michael Lehman hatte die Idee, Keith Wortman übernahm die Organisation. Als erstes stellten sie eine Kick-Ass-Band zusammen: Jack Pearson (g), Chuck Leavell (ks), Kenny Aronoff (d) und Audley Freed (g) – musikalischer Direktor wurde Don Was. Du kannst keine besseren Musiker finden“, vermeldet Allman stolz. „Das war eine Nacht, die ich nicht vergessen werde.“
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Zu Beginn des Jahres hatte sein langjähriger Weggefährte, Gitarrist und Sänger Warren Haynes sein Ausscheiden aus der Allman Brothers Band angekündigt. Haynes war seit 1989 dabei gewesen. „Ich kann nicht sagen, dass es eine totale Überraschung war, es wurde bereits ein paar Jahre drüber geredet. Lass uns die Abschiedstournee 2014 absolvieren und dann sehen wir, was passiert“, meint Gregg immer noch ungläubig. Auch Slide-Gitarren-Wunderkind Derek Trucks – er wurde im zarten Alter von Zwanzig an der Seite seines Onkels Butch Trucks (d) als Vollmitglied der Allman Brothers Band aufgenommen – will aussteigen. Mittlerweile 35 Jahre alt, führt er zusammen mit seiner Frau Susan Tedeschi die Tedeschi Trucks Band. „Derek hat diese Melodie im Spiel, die ich liebe. Auch mein Bruder Duane spielte stets mit Melodien“, lobt Gregg Allman den Gleit-Spezialisten.
Duane Allman ist eine Rock’n’Roll-Legende, der Gründer und Gitarrist der Allman Brothers Band ist bis heute unvergessen. Er war ihr Leitwolf und hatte die Idee, Gregg an die Hammondorgel zu setzen. Zuvor hatten beide Gitarre gespielt. „Ich war der Introvertierte in der Familie“, räumt Gregg ein, „Duane stand immer mit dem Gesicht zum Feuer. Wenn nichts los war, dann brachte er Dinge ins Rollen. Mit dem Jungen war es nie langweilig!“ Als Studiomusiker hatte Duane auf zahllosen Aufnahmen etwa mit Soul-Größen wie Aretha Franklin, Wilson Pickett, King Curtis u.a. gespielt. Auch mit Derek And The Dominoes, Eric Claptons Band, verbrachte er etliche Sessions, bei denen u.a. der Evergreen ›Layla‹ entstand. Duane schuf auch den brodelnden Stilmix der Allman Brothers, die stets mit zwei Schlagzeugern und zwei Gitarristen auftraten. Im Oktober 1971 verunglückte er tödlich auf seinem Motorrad. Als inoffiziller Bandboss trat Gitarrist Dickey Betts an Duanes Stelle, später übernahm Warren Haynes diese Funktion, die der scheue Gregg nie anstrebte.
Die Allman-Sippe hat zahlreiche Talente hervorgebracht, darunter auch Greggs Sohn Devon Allman. Der junge Vokalist, Gitarrist, Keyboarder und Songwriter tourt mit seinem Vater, aber auch mit der hochgelobten Royal Southern Brotherhood. „Devon kann einen höllischen Blues spielen, er ist ein großartiger Musiker, doch dafür kann ich nichts“, lehnt Daddy Gregg bescheiden ab, der seinerseits früher mit dem Gedanken gespielt hatte, Zahnarzt zu werden. „Er wurde Musiker, obwohl ich ihm immer wieder davon abgeraten habe. Ich wollte, dass er eine gute Bildung und einen richtigen Job bekommt. Er hat einen berühmten Nachnamen, aber der trägt dich nur eine bestimmte Zeit. Devon hat sich durchgesetzt, weil er Talent hat und nicht, weil er mein Sohn ist. Darauf bin ich sehr stolz!“
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