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Gitarrenhelden: Sylvain Sylvain

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Gitarrenhelden: Sylvain Sylvain

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Der Auftritt der Dolls bei „The Old Grey Whistle Test“ brachte die Saat für den britischen Punk aus, doch euer Vermächtnis veränderte die gesamte Rocklandschaft.
Jede Generation, die nach den New York Dolls auf- kam, ahmte uns entweder nach oder war von uns
beeinflusst. Alle, die das erste Album kauften, gründeten eine Band, und wir waren der Auslöser für viele Dinge. Das hat sich eigentlich nie geändert und jede Generation hat unser Vermächtnis am Leben erhalten.


Glaubst du, dass die erste Inkarnation der Dolls ohne Heroin mehr Alben gemacht hätte und ähnlich langlebig und erfolgreich wie zum Beispiel Aerosmith hätte werden können?
Nun, wir waren eine ziemlich fucking gute Band. Wir schrieben tolle Songs, brachten so viel Dinge ins Rollen. Aber wir lebten unser Leben, und zwar so richtig. Das hatte nichts mit Schicksal zu tun. Wir taten das nicht, weil wir gelesen hatten, dass es jemand anders tat, das war the real deal. Um eine Analogie mit dem Pferderennen aufzugreifen: Wir lagen im Kentucky Derby weit in Führung, doch dann stürzten wir, brachen uns das Bein und das war’s. Alle hinter uns und alle hinter denen überholten uns und erreichten die Ziellinie. Ich hasse Heroin so sehr, weil es meine Band zerstört hat, eine der wunderschönsten Bands aller Zeiten: die New York Dolls. Ich weiß es nicht, aber ich denke, ohne Heroin wären wir fucking zehnmal so groß geworden wie die Stones.

Wie wurde Malcolm McLaren zum Manager deiner Band?
Weil wir Freunde waren und er die Dolls liebte. Er war jedes Mal da, wenn wir nach England kamen. Als wir 1973 im Biba’s spielten, kamen er und Vivienne zu jeder Show. Dann folgten sie uns nach Paris. Sie waren Teil unserer Gefolgschaft, weil sie die Dolls liebten. Vivienne sagte immer: „Ihr Jungs seht in Frauenkleidern so viel besser aus“. Also antwortete ich: „Weißt du was? Sie hat recht“. Sie waren beide verrückt nach uns. Doch Malcolm kam auch immer wieder nach New York, und als wir Probleme mit unserem Manager hatten, half er aus. Er hatte nie einen tatsächlichen Vertrag, also war er nicht wirklich unser Manager, aber er tat alles, was ein persönlicher Manager tun würde. Er besorgte uns ein Loft, in dem wir proben konnten, neben dem Chelsea Hotel, und da stellten wir die ganze „Red Patent Leather“-Show zusammen. Er half auch Arthur [Kane; Bassist] beim Entzug und versuchte, Jerry und Johnny in ein Rehabilitationsprogramm mit Methadon und all dem zu kriegen.

Durch Malcolm wurdest du dann fast zu einem Sex Pistol.
Yeah. Als die Dolls sich in Florida auflösten, war ich total niedergeschlagen, während Malcolm
sagte: „Mach dir keine Sorgen, Sylvan, da sind all diese Kids, die vor Viviennes Laden abhängen und alle Musiker sind, und wir können eine Band auf die Beine stellen“. Als wir dann zurück in New York waren, half ich ihm, ein paar Klamotten zu verkaufen, die Vivienne ihm geschickt hatte, damit er sich die Heimreise leisten konnte. Ich gab ihm auch meine weiße Les Paul, die Steve Jones bei den Pistols
spielte. Sobald er zu Hause war, fing er an, mich anzurufen. Er schickte mir einen siebenseiti-
gen Brief mit Fotos aus einem Passfotoautomaten: „Wir überlegen, den hier Johnny Rotten zu nennen. Er kann nicht singen, aber er singt definitiv besser als Johansen“. Er redete ständig über die Sex Pistols. „Das ist deine Band, Sylvain. Fahr nicht mit David nach Japan.“ Er machte alle schlecht und sagte, er würde mir ein Flugticket schicken. Aber ich wartete nicht darauf. Er bezahlte mir nie die Gitarre oder mein Klavier, das ich ihm schickte, also flog ich doch mit David nach Japan. Das war genau das, was ich zu dem Zeitpunkt tun musste, aber es wäre wohl ziemlich wild gewesen, bei den Sex Pistols zu sein. Oh Mann, kannst du dir das vorstellen?

Wie hättest du gerne, dass man sich an die New York Dolls erinnert?
Wir waren immer Trendsetter, nie Mitläufer. Ich werde ein New York Doll sein, solange ich lebe. Oder
solange die Kids das wollen. Und die Kids wollen die New York Dolls sogar mehr, als die New York Dolls
die New York Dolls wollen.

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1 Kommentar

  1. Gemessen an dem, was Arthur „Killer“ Kane in seinen äußerst ausführlichen Memoiren „I, Doll“ zur Gründung und Geschichte der Band geschrieben hat, ist der gesamte Tenor dieser Silvain Silvain-Zitate ziemlich haarsträubender Unsinn. Zumal ich die New York Dolls 1974 selbst in Bremen getroffen habe, als sie einen Auftritt im MUSIKLADEN hatten. Johnny Thunders und David Johansen waren bei dieser Begegnunh die eindeutig dominierenden Mitglieder der Band, Silvain Silvain eher ein Sidekick.

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