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Extreme: Nuno Bettencourt über SIX

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Extreme: Nuno Bettencourt über SIX

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2023 veröffentlichten Extreme ihr erstes Album in 15 Jahren namens SIX. Gitarrist Nuno Bettencourt fand außerdem die Zeit, mit Rihanna beim Super Bowl zu spielen, sein Knie kaputt zu schlagen und das Internet zu erzürnen.

Mit 2023 verbindet Extreme-Gitarrist Nuno Bettencourt viele gute Erinnerungen, zum Beispiel, dass seine Band mit SIX in den Top 30 landete oder seine Super-Bowl-Show mit Rihanna. Dann gibt es da auch Vorfälle, die er lieber vergessen würde. Zum Beispiel seine Online-Fehde mit einem der Gitarristen von Guns N‘ Roses und seine Knieverletzung in Folge eines bizarren Basketball-Unfalls.

Ihr habt 15 Jahre lang kein Album veröffentlicht. Warst du überrascht darüber, wie gut es für SIX lief?

Die Reaktionen auf die Platte waren jenseits aller Erwartungen, denn eigentlich sollte einem Haufen Spätfünfziger so etwas doch gar nicht mehr passieren. Alles was ich dazu sagen kann ist, dass der Hunger da war. Vielleicht haben die Leute wen vermisst, der sich richtig reinhängt – in die Musik, die Outfits, die körperliche Fitness.

Das Internet drehte durch wegen deines Solos in Rise. Was denkst du darüber?

Mein Manager fragte: ‚Wo willst du als Gitarrist hin auf diesem Album?‘ Und ich antwortete: ‚Es soll blutig werden.‘ Ich wollte die Gitarre zurückbringen, nicht zwingend technisch gesehen, sondern auf eine freudige, spannende Art und Weise. All die großartigen Gitarristen waren kreativ, vor allem aber waren sie leidenschaftlich.

Nachdem du meintest, Slash könnte nicht mit Rihanna spielen, gerietst du in einen Online-Streit mit Richard Fortus von Guns N‘ Roses. Wann hast du deinen Twitter-Post bereut?

Ach, Sekunden, nachdem ich auf „senden“ gedrückt hatte. Ich bin ein leidenschaftlicher Typ, ich musste erst lernen, tief durchzuatmen, einen Schritt zurück zu gehen und mir alles nochmal durch den Kopf gehen zu lassen. In dem Fall habe ich das nicht getan. Es ging eigentlich gar nicht um Slash per se, er fungierte als Beispiel. Am nächsten Tag entschuldigte ich mich in einer Videobotschaft und gab zu, dass das unreif von mir war. Richard hatte ja nur seinen Jungen beschützt, ich schulde ihm eine Entschuldigung. Ich würde mich gerne mit ihm auf ein Bier treffen.

Wie war es, als Teil von Rihannas Band beim Super Bowl aufzutreten?

Als großer Sport-Fan war es natürlich grandios, Teil eines der größten Sport-Events zu sein, auch wenn man schon auf „Pause“ drücken musste, um mich für 1,3 Millisekunden zu sehen. Teil dieser ganzen Historie sein dürfen, war für mich wie ein wahr gewordener Traum.

Hat Rihanna eure neue Platte angehört?

Keine Ahnung, sie hat ja ein Kind bekommen, da hat sie nicht viel Zeit. Aber ich schickte ihr und dem Team jedes Video und ich bekam einige Daumen hoch zurück.

Du musstest eine Festival-Show absagen, weil du dir eine Knieverletzung beim Basketball zugezogen hattest. Was ist da passiert?

Oh Mann, das war so bescheuert! Eigentlich machen wir so etwas nie bevor wir spielen. Aber Gary [Cherone] schleppte mich auf dieses verdammte Spielfeld und meinte: ‚Komm, nur zehn Minuten!‘ Ich sprang, wollte landen und dabei nicht auf einen Typen krachen. Und dann stand mein Knie plötzlich raus. Die Schmerzen, die man hat, wenn man sich den ACL und den Meniskus reißt, sind ziemlich traumatisierend.

Jerry Moss, Mitgründer eures ersten Labels A&M, verstarb dieses Jahr. Welches ist deine liebste Erinnerung an ihn?

Achja, ein Label, das von Musikern für Musiker gemacht war. Niemand hieß uns herzlicher bei A&M willkommen als das A und das M – Jerry Moss und [Mitgründer/Jazz Musiker] Herb Alpert. Einmal bekam ich eine Nachricht von Herb, er meinte: ‚Ich bin im Zimmer. Bock auf einen Jam?‘ Er hatte eine Trompete dabei, wir stellten eine Drum-Maschine auf und spielten zum Groove. Und das mit dem Gründer eines Labels!

Was ist besser: 1993 oder 2023 in Extreme zu sein?

Ich würde beides nicht missen wollen. Die Anfänge sind immer etwas stärker, weil du so viele erste Male erlebst. Deinen ersten Tour-Bus, deinen ersten Song im Radio, den Abend, an dem du mit Alice In Chains in irgendeinem Scheißhaus von einem Club spielst und Tom Morello dir 30 Jahre später erzählt: ‚Ich war bei dieser Show!‘ Heutzutage das alles nochmal von den Fans zu bekommen, lässt einen sehr demütig werden. Manchmal kann man nicht anders, als einfach zu weinen.

Müssen wir auf die nächste Platte wieder 15 Jahre warten?

Oh, das würde ich niemals tun. Vielleicht nur 13 oder 14 Jahre. Alles, was ich dazu sage: Wir spielen schon mit einem Titel herum, ELECTRICITY. Das ist doch schon mal ein Anfang.

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