Zwei Brüder auf den Spuren von Bruce Springsteen
Was Dave Hause mit dem Boss verbindet? Vielleicht sind es die Jahre des Malochens, bevor sich der Erfolg einstellte. Oder aber auch die sehr amerikanischen und detaillierten Stimmungsebenen, die er genau wie Bruce Springsteen in seiner Kunst abzubilden weiß. Natürlich ist die musikalische Sozialisation eine andere: Während Springsteen von den Beatles, Van Morrison, Phil Spector und Woody Guthrie beeinflusst war, bezieht sich Hause letztlich auf dessen Epigonen wie beispielsweise Tom Petty & The Heartbreakers. Der Anker einer intakten Familie ist das, was den Reiz der E Street Band immer ausmachte, auf diesem Pfad ist Hause durch das gemeinsame Muszieren mit Bruder Tim ebenfalls unterwegs. Auch spielt mit Bassist Garry Tallent ein Mitglied der E Street Band hier mit. Früher auch mal in härteren musikalischen Gefilden verhaftet, ist die Musik von Hause auf Album Nummer fünf jedenfalls so harmonisch wie nie zu vor: Rockmusik mit hymnischer Tendenz, Lagerfeuerballaden (›Surfboard‹) und Harmonien, die perfekt ineinandergreifen. In Teilen etwas zu formelhaft, aber im Großen und Ganzen eine schöne melancholische Rockplatte.
7 von 10 Punkten
Dave Hause, BLOOD HARMONY, BLOOD HARMONY/MEMBRAN