Berlin-Power zwischen Bluesrock und Rockabilly
LET IT BURN: Wenn das mal kein passender Titel für eine klassische Rockplatte ist. Daneben treffen viele weitere Adjektive auf die neue Scheibe der Berliner Bonsai Kitten zu. Zum Beispiel zackig (›Loose Your Illusion‹), zackiger (›I Wonder‹) oder auch eingängig (›I Love That You Hate Me‹). ›Peacemaker‹ ist bluesig, ›I Want Your Love‹ klingt nach Rockabilly, ›Land Of Fantasy‹ ist proggig und ›Let it Burn‹ wuchtig. Punk gibt es im Gegensatz zu früheren Releases eher weniger, höchstens in Bezug auf die Power des Quartetts. Was Sängerin Tiger Lilly Marleen vielleicht an Varianz in der Stimme fehlt, macht sie mit Resilienz und rockiger Relevanz locker wett. Umso mehr, als sie von souveränen Musikern wie dem Metal- Drummer Marc „Reign“ Reinke und Bluesrock-Gitarrist André „Wally“ Wahlhäuser nach Leibeskräften unterstützt wird. Zusammen mit Marcus „Spoxx“ Schütze bringen sie frischen Wind rein, der aber das Feuer nicht ausbläst, sondern anfacht. LET IT BURN hat Kraft und Klasse – und eins hätten wir fast vergessen: Cool sind Bonsai Kitten natürlich auch noch.
7 von 10 Punkten
Bonsai Kitten
LET IT BURN
SUNNY BASTARDS/CARGO