Armin Sabol hat in seinem Leben viel gemacht und erreicht, doch eines ließ den Sänger, Gitarristen und Produzenten lange nicht los: ein Soloalbum mit seiner alten Liebe Bluesrock. Jetzt hat er es in die Tat umgesetzt.
Gut Ding will Weile haben – auf Armin Sabol und sein neues Solowerk BACK IN BLUE trifft dieser Spruch voll und ganz zu. „Das Material hat sich über längere Zeit angesammelt“, holt der Schwabe aus. „Die ältesten Basic-Tracks sind zehn Jahre alt, ich habe das lange nur auf Sparflamme köcheln lassen. Vor drei Jahren merkte ich dann, dass da – hoppla! – etwas zusammenwächst. Das war noch vor Corona.“ Dennoch begleiteten ihn immer wieder Zweifel, wie er einräumt. „Ich war unsicher, wohin das Ganze führen soll, denn als Solokünstler besitze ich keinen echten Marktwert. Auf der anderen Seite wollte ich einfach ein Statement setzen und ein Album machen mit der Musik, mit der ich aufgewachsen bin. Und ich wollte zeigen, dass ich
mich als Sänger weiterentwickelt habe. Letztlich ist das in erster Linie ein Album für mich selbst.“ Zur Erklärung: Armin Sabol ist bereits seit 45 Jahren im Musikgeschäft tätig und blickt auf eine bewegte Vergangenheit zurück: Los ging es 1977 mit der Hardrock-Band Shiva, Anfang der 80er arbeitete er als
Co-Producer, Co-Autor und Gitarrist mit einem gewissen Peter Schilling zusammen, dessen ›Major Tom (völlig losgelöst)‹ nicht nur in Deutschland wochenlang die Hitparaden anführte. Später arbeitete er als Studiomusiker beispielsweise mit den Fantastischen Vier zusammen, als Produzent betreute er etwa schwere Kaliber wie Rage und Sinner.
Und Instrumentalmusik für TV- und Werbezwecke schreibt der gute Mann nebenbei auch noch, die es sogar in die „Oprah Winfrey Show“ und in Netflix-Serien schaffte. Viel Zeit für den Bluesrock blieb da nicht. „Es hat immer wieder wie ein Wurm in mir gebohrt“, sagt der 61-Jährige. „Irgendwann stellte ich fest: Es ist fertig und gut genug, dass es sich jemand anhören kann. Dann hatte ich das Glück, dass ich mit Yellow Muffin Records hier in der Stuttgarter Gegend ein Label gefunden habe, das es veröffentlichen wollte. Das ist völlig ab vom Modetrend, aber es ist geil und zeitlos.“ Das Multitalent hofft dennoch, dass es für Bluesrock einen Markt in Deutschland gibt und verweist auf eine jüngere Koryphäe des Genres: „Das letzte Bonamassa-Album war in Deutschland in den Top-Ten – dass das geht, hätte ich vor zehn Jahren nie im Leben geglaubt. Ich finde Joe Bonamassa sehr gut, aber das Rad hat er auch nicht neu erfunden. Er macht bodenständigen Bluesrock, wie er auch vor 30, 40 Jahren hätte entstehen können.“ Zu seinen musikalischen Wurzeln sagt Sabol: „Ich hatte das große Glück, dass ich als Teenager, wo man am stärksten beeinflussbar ist, in den 70ern aufgewachsen bin.
Da waren die großen Rockbands wie Cream, Led Zeppelin oder The Who noch aktuell, aber am meisten beeindruckt hat mich Jimi Hendrix – sein Gitarrensound und seine Denkweise haben mich völlig umgehauen!“