Heilige Dreifaltigkeit
Auch neun Jahre nach Gründung der Band kratzen sich viele Menschen den Kopf ob der Tatsache, dass ausgerechnet diese Truppe aus dem Heer an bluesigen Rockkapellen mit Sängerin sich so vom Rest absetzen konnte. Und ihr durchschlagender Erfolg, gerade in Deutschland, wo das zweite Album LADY IN GOLD 2016 gar die Spitze der Charts erreichte, lässt sich nicht wegdiskutieren. Vielleicht ist der Titel des Drittwerks eine Art selbstironische Reaktion darauf, doch dieses „Heiliger Bimbam!“ kann ebenso gut auf die globale Realität angewandt werden, die in den seither verstrichenen vier (aber gefühlt mindestens 40) Jahren über uns hereingebrochen ist. Egal, die Blues Pills machen wie immer völlig unbeeindruckt ihr Ding, trotz und auch dank schwieriger Zeiten innerhalb der Band. Und dieses Ding ist nun mal wirklich gut. Ohne eine markante Stimme kann man sich in diesem dicht besetzten Feld nicht behaupten, und die hat Elin Larsson unbestreitbar. Was diese Band aber vor allem auch hat, ist eine Vielseitigkeit, ein Elan und eine Souveränität, die den mannigfaltigen Mitläufern entschieden abgehen. Ob getragen-melancholisch oder euphorisch rockend, hier stimmen Songs, Produktion und vor allem Emotion rundum. Was kein Rad neu erfindet, aber eben auch erst mal geschafft werden muss. Respekt.
8 von 10 Punkten
Hier das brandneue Video zu ›Rhythm In The Blood‹:
Blues Pills
HOLY MOLY!
NUCLEAR BLAST/WARNER