Seit Jahrzehnten lebt er in den USA, jetzt will Neil Young Amerikaner werden. Sein Marihuana-Konsum steht ihm dabei im Weg.
Bereits Ende der 60er verließ Neil Young seine Heimat Kanada und ging nach Kalifornien. Seitdem lebt er bis heute quasi durchgehend in den USA.
US-Bürger ist der Songwriter allerdings nicht. Das soll sich jetzt ändern. Einer der Gründe: Er wolle an der nächsten US-Wahl teilnehmen und seinem „Gewissen folgend“ wählen, wie Young in seiner digitale Zeitung NYA Times-Contrarian mitteilt (auf neilyoungarchives.com).
Der passionierte Umweltschützer ist ein Intimfeind Donald Trumps. Auf seinem aktuellen Album COLORADO stellt er sich auf die Seite der Jugend und gegen „old white guys“, die „mother nature“ zerstören wollten. Im Song „Rainbow Of Colors“ singt er für eine bunte US-Gesellschaft und gegen das sogenannte Whitewashing an.
Als Hindernis auf seinem Weg zum US-Bürger könnte sich für Young sein Mariuhana-Konsum erweisen. Er habe berfeits einen ersten Einbürgerungstest bestanden, so Young, jetzt müsse er nochmal ran.
Der Grund (hier zitiert Young ein Schreiben der zuständigen US-Behörde): „An Applicant who is involved in certain marijuana related activities may lack GCM (Good Moral Character).“ Er hoffe inständig, dass er einen „guten moralischen Charakter“ vorweisen könne, sagt Young. Und verspricht, er werde uns über das weitere Verfahren auf dem Laufenden halten.
Wer hat eigentlich Trump auf guten moralischen Charakter geprüft (ich weiß, er ist natürlich US-Bürger, aber die Frage drängt mit aller Macht ins Hirn)? Sollte nicht für verantwortungsvolle politische Ämter der gleiche Anspruch gelten? Und letzte Frage: guter moralischer Charakter, was ist das? Being washed white?
Lieber Heiner, Antwort 1: Twitter! Antwort 2: Nein. Die Amis schalten diesen Aspekt bei Wahlen einfach auf „lautlos“. Antwort 3: White ist schon mal gut! Aber mal ehrlich (und ich liebe ihn wirklich sehr!): Neil Young ist doch auch keine Lösung, oder? 😉