Indierock der dunkleren Sorte: ANTENNAS TO THE SKY, das Debütalbum von The Halo Trees, klingt wie eine Mischung aus The National und Nick Cave. Frontmann Sascha Blach hat heimlich, still und leise eine kleine Hitmaschine gebaut.
„Ich wollte die für mich ultimative Band starten“, sagt Sascha Blach, der 38-jährige Sänger, Gitarrist, Keyboarder und Produzent von The Halo Trees. „Eine Sache, aus der ich nicht mehr rauswachse, die ich bis ans Lebensende machen könnte. Die Vision ist über viele Jahre gereift und ging einher mit einem Rückzug meinerseits aus anderen Projekten, um mich mehr fokussieren zu können.“ Da es sich bei ANTENNAS TO THE SKY um das Erstwerk der Berliner handelt, lastete kein Zeitdruck auf der Truppe, die neben Blach aus Kathrin Bierhalter (Gitarre, Violine), Serdar Uludag (Bass) und Stefan Helwig (Schlagzeug) besteht. „Es wurde alles in meinem eigenen Winter-Solitude-Studio aufgenommen und hat sich gefühlt wirklich lang hingezogen“, so Blach. „Die Drumspuren sind zum Zeitpunkt der Veröffentlichung schon zweieinhalb Jahre alt. Ich habe sehr, sehr lang an Mix und Mastering gesessen. Aber da uns ja noch niemand kennt und wir keine Deadline hatten, konnte ich mir die Zeit auch nehmen.“
Mit Erfolg: ANTENNAS TO THE SKY klingt wie ein guter alter Bekannter, der einem nach längerer Zeit die Hand schüttelt und ein Gefühl von Wärme und Melancholie versprüht. „Es sollte organisch, warm, weich und tief klingen“, bestätigt der Musiker diese Einschätzung. Auch den Vergleich mit The National und Nick Cave kann er nachvollziehen. „Ja, The National auf jeden Fall. Nick Cave bestimmt auch. Dazu Editors, Madrugada oder Phillip Boa. Rockige Bands mit tiefer Stimme. Ich wollte meinen tiefen Gesang mehr in den Fokus stellen, der Stimme viel Raum geben.“
Alle zwölf Songs stammen zwar aus seiner Feder, dennoch betont der 38-Jährige die Beiträge seiner Mitstreiter. „Ich würde es so formulieren“, holt er aus: „Ich baue ein Haus und dann agieren wir zusammen als Innenarchitekten und richten es möglichst interessant ein. Und wenn die anderen wieder weg sind, gehe ich meistens noch mal alleine durch alle Räume und stelle alles noch ein wenig um oder streiche die eine oder andere Wand neu – teilweise monatelang“. Auf ein Haus gehört natürlich auch eine Antenne, wie der Plattentitel ANTENNAS TO THE SKY andeutet. „Das ist zum einen ein grafisches Konzept, das sich durchs Album zieht – Bäume, Häuser, Leitungen, die in den Himmel ragen“, sagt Blach. „Es gibt aber auch eine Verbindung zum Bandnamen, da The Halo Trees quasi die Antennen in den Himmel sind.“