Die Band aus New Jersey hielt ihrem Markenzeichen-Sound (fast) immer die Treue und bescherte uns damit Jahrzehnte voller Rockhymnen.
Unverzichtbar
SLIPPERY WHEN WET (1986)
Mit 28 Millionen Exemplaren rangiert SLIPPERY WHEN WET an 21. Stelle der meistverkauften Studioalben aller Zeiten – ein Klassiker des 80s-Arena-Rock. Es rettete außerdem Bon Jovis Karriere, nachdem ihr zweites Album 7800° FAHRENHEIT gefloppt war. Die Rettung kam in Person von Songwriter Desmond Child, der mit Jon und Richie die Durchbruch-Hits ›You Give Love A Bad Name‹ und ›Livin‘ On A Prayer‹ schrieb. Auch ohne ihn gelang dem Duo aber großartiges Material: die „Rockstar als Outlaw“-Hymne ›Wanted Dead Or Alive‹ und der Crowdpleaser ›Raise Your Hands‹. Bon Jovis bestes Album, mit einigem Abstand.
NEW JERSEY (1988)
Nach dem Erfolg von SLIPPERY WHEN WET blieben Bon Jovi der Erfolgsformel mit dem Nachfolger treu, inklusive Produzent Bruce Fairbairn und Child, Co-Autor der Monster-Single ›Bad Medicine‹. Nachdem sie ursprünglich wieder eine Doppeldeutigkeit als Titel gewählt hatten – 68 AND I OWE YOU ONE (68 und ich schulde dir noch einen) –, entschieden sie sich dafür, ihren Wurzeln Tribut zu zollen: NEW JERSEY. Der Einfluss des Lieblingssohns dieses Staats, Bruce Springsteen, war auf ›Blood On Blood‹ hörbar. NEW JERSEY belegte in zehn Ländern die Spitzenposition der Charts und brachte fünf US-Top 10-Hits hervor, mehr als jedes Hardrock-Album zuvor.
Wunderbar
BON JOVI (1984)
In der ersten Rezension der britischen Presse schrieb Kritikerveteran Paul Suter: „Jon Bon Jovi hat eine Band von klassischer Finesse zusammengestellt…gesegnet mit einer Kommerzialität, die reichlich Verkäufe und Erfolg garantieren sollte.“ Er sollte Recht behalten. Das Debüt ging zwar nicht gleich durch die Decke, erreichte in den USA aber Platz 43. Das herausragendste Stück ist ›Runaway‹, eine hochoktanige Hardrock-Hymne, die Jon 1982 mit Sessionmusikern aufgenommen hatte. Doch andere brillante Stücke wie ›Roulette‹ zeigten, dass Jons neue Truppe ebenfalls eine besondere Chemie hatte.
KEEP THE FAITH (1992)
In dem Jahr, als NEVERMIND von Nirvana an der Spitze der US-Charts stand, überlebten Bon Jovi das große Hair-Metal-Blutbad, indem sie äußerst smart ihr Blatt spielten. Jon landete mit seinem neuen Kurzhaarschnitt in den Schlagzeilen und die Band veröffentlichte ihr symbolisch betiteltes KEEP THE FAITH. Das Album definierte Bon Jovi als Stadionrockband, das Titelstück, gleichzeitig die Single, lieferte die typisch radiofreundlichen Hooks in einem moderneren Stil, das neunminütige ›Dry County‹ demonstrierte wachsende Reife und das kitschige ›Bed Of Roses‹ hielt die Damen bei der Stange.
7800° FAHRENHEIT (1985)
Der Titel des zweiten Albums mag zwar die Temperatur glühender Lava andeuten, die Reaktion seitens Presse und Publikum fiel jedoch lauwarm aus. Mit eher bescheidenem Erfolg (USA: 37, UK: 28, D: 40) fielen Bon Jovi weit hinter ihre Konkurrenten zurück. Doch verdient das Album eine Neubewertung, denn es beinhaltet durchaus große Lieder: ›In And Out Of Love‹ ist Mitte-80er-Cock-Rock vom Feinsten, doch am besten ist ›Toyko Road‹, ein treibender Hardrocker mit Jons bis dato gewagtester Textzeile („Snortin‘ whiskey, drinkin‘ coke…“ – „wir schnupfen Whiskey und trinken Koks“).
THESE DAYS (1995)
Vier der fünf Bandmitglieder, die einst das Debütalbum aufnahmen, sind noch heute an Bord. Das fünfte jedoch, Alec John Such, wurde vor diesem, dem sechsten, „gehen gelassen“. Der Grund war jener schöne Rock‘n‘Roll-Euphemismus: „Substanzmissbrauch“. Hugh McDonald, ein alter Freund, trat an seine Stelle (wenn auch nicht als offizielles Mitglied) und Bon Jovi machten weiter. In Großbritannien und Deutschland erreichte THESE DAYS Platz 1. ›Hey God‹ war eine kraftvolle Rockhymne und auf dem Titelstück kam Jon seinem Held Bruce Springsteen nahe wie nie zuvor oder seitdem. Für viele war dies Bon Jovis letztes gutes Album.
Anhörbar
BLAZE OF GLORY (1990)
Als Jon Bon Jovis Solo-Debütsingle ›Blaze Of Glory‹ Platz 1 der US-Charts erreichte, schien die Band dem Untergang geweiht. Doch wie sich herausstellte, hatte Jon einfach nur eine Pause von dem zermürbenden Album-Tour-Zyklus gebraucht. ›Blaze Of Glory‹ – ein mystisches Cowboylied wie ›Wanted Dead Or Alive‹ – war der Soundtrack des Westerns „Blaze Of Glory – Flammender Ruhm“. Mit hochkarätigen Gästen wie Jeff Beck, Elton John und Little Richard und mehreren guten Stücken (insbesondere ›Justice In The Barrel‹) war das Album sicherlich erfolgreicher als Jons Cameo im Film, wo er innerhalb von Sekunden erschossen wurde.
CRUSH (2000)
Acht Jahre, nachdem KEEP THE FAITH den Sound der Band für die 90er aufgefrischt hatte, tat ›It‘s My Life‹, ein weiterer Monsterhit, dasselbe fürs folgenden Jahrzehnt. Jon und Richie schrieben das Stück mit dem schwedischen Hitmacher Max Martin, der zuvor für Britney Spears gearbeitet hatte. Doch das Lied ist nicht nur eines der härtesten in Bon Jovis Repertoire, sondern auch eine Rückbesinnung auf ihren Pomp der 80er, mit einem klassischen „Fäuste in die Luft“-Refrain, Samboras Talk-Box-Effekt als Reminiszenz an ›Livin‘ On A Prayer‹ und einem Text, der sich auf die Hauptcharaktere Tommy und Gina aus jenem Lied bezieht. Der Rest von CRUSH ist bestenfalls solide.
THE CIRCLE (2009)
Richie Sambora war wohl etwas geistesabwesend, als er über THE CIRCLE sagte: „Es rockt hart!“ Tatsächlich war Bon Jovis elftes Studioalbum und vierte US-Nr. 1 weit weniger heavy als die 80s-Klassiker der Band. Aber es war immerhin besser als sein Vorgänger, das kitschige LOST HIGHWAY. Die erste Single ›We Weren‘t Born To Follow‹ ist eine klassische Bon-Jovi-Hymne, ›Broken-promiseland‹ ist U2 auf Steroiden. Und auch wenn ›Work For The Working Man‹ aus der Feder eines Mannes, dessen Vermögen 100 Millionen Dollar betrug, nicht mehr ganz so glaubwürdig klang, wurde das Stück doch zur Inspirationsquelle für Barack Obama.
Sonderbar
BOUNCE ISLAND (2002)
Nach den Anschlägen vom 11. September machten Bon Jovi ihr ernstestes Album. Eine Entscheidung, die sich als falsch erwies: BOUNCE ist das einzige Bon-Jovi-Studioalbum, das sich in den USA weniger als eine Million mal verkauft hat. Im Gegensatz zu seinem Titel klingt das Album flach, lässt das typische Melodiegespür der Band vermissen und lehnt sich in der Dichte des Gitarrensounds eher an Metallica an. Jon schrieb zwar auf ›Everyday‹ und ›Undivided‹, beide von 9/11 inspiriert, mit mehr Tiefgang als sonst, doch verspielte diesen Bonus umgehend wieder mit ›You Had Me From Hello‹, dem schmalzigsten Liebeslied, das er je verfasste.
Beste Band aller Zeiten, für mich gibt es kein Rock ohne Bon Jovi!
Yes, liebe die Musik von Jon Bongiovi seit anfangs 80er,dann mit seiner Band“Bon Jovi“, seit 1984 durchgehend, mir gefällt jeder Song auf seine Art und Weise, Bon Jovi Forever