Tante Alices Industrial-Metal-Horror-Schock-Szenarien: von häuslicher Gewalt bis Amoklauf an der High School.
Zum Start der „Classics“-Kampagne des Labels EarMusic mit 30 Live- und Studioalben auf Vinyl plus Bonus-CD darf es richtig laut werden: Alice Cooper, ob noch als Vincent Furnier in Quintett-Urbesetzung oder aber seit WELCOME TO MY NIGHTMARE (1975) als Solo-Entertainer mit stets wechselnder Musikerschar, zählte ja nun nie zu den Leisetretern. Doch auf BRUTAL PLANET, dem 21. Studiowerk aus dem Jahr 2000 mit einer Länge von knapp 50 Minuten, toppte sich Mr. Cooper selbst: Sinistrer Industrial à la Nine Inch Nails umtost die unter der Ägide von Bassist, Keyboarder und Produzent Bob Marlette eingespielten elf Tracks. Zusätzlich ließ sich Cooper von Gitarrist Ryan Roxie und Schlagzeuger Eric Singer assistieren.
Inhaltlich ging es wie gewohnt ans Eingemachte: Düstere Sozialfiktionen über häusliche Gewalt (›Take It Like A Woman‹), böse Vorurteile (›Blow Me A Kiss‹), Fresssucht (›Eat Some More‹), Psychopathentum (›It’s The Little Things‹), Krieg (›Pick Up The Bones‹) und einen Amoklauf (›Wicked Young Man‹) dominieren den Themenkreis um die sieben Todsünden. Trotz Alice Coopers Verneinung halten sich noch immer die Fake News, BRUTAL PLANET sei der zweite Teil einer vom Vorgängerwerk THE LAST TEMPTATION und dem Nachfolger DRAGONTOWN komplettierten Trilogie.
8/10
Alice Cooper
BRUTAL PLANET
EARMUSIC CLASSIC/EDEL