August und alles danach: Debütwerk revisited.
Ein Segen, der jedoch zum Fluch wurde: Mit dem von T-Bone Burnett produzierten Debüt AUGUST AND EVERYTHING AFTER gelang den 1991 in San Francisco von Sänger Adam Duritz aus der Taufe gehobenen Counting Crows mal eben der Volltreffer: allein in den USA siebenfacher Platinstatus. Vor allem die erste von vier ausgekoppelten Singles, ›Mr. Jones‹, ein manischer Folk-Rocker im Mid-Tempo über die Sehnsucht von Musikern einmal den Jackpot zu knacken, sollte sich als Orakel erweisen. Als Vorbild diente Adam Duritz ein Freund seit Kindertagen: Marty Jones, Bassist von The Himalayans, bei denen Duritz vor den Counting Crows als Sänger fungierte. Mag das Zweitwerk RECOVERING THE SATELLITES auch den ersten Platz in den Billboard Charts eingenommen haben – weder die Intensität noch die Akzeptanz des Erstlings ließen sich in den 20 Jahren Bandhistorie wiederholen. Vor diesem Hintergrund erscheint es nur logisch, wenn das bis heute vor allem in den USA erfolgreiche und regelmäßig tourende Septett auf jenen Meilenstein von 1993 zurückgreift. In nahezu chronologischer Reihenfolge wie in der Studioversion führten die Counting Crows am 18.9.2007 das Album in der New Yorker Town Hall auf – und ließen die Show konsequenterweise gleich in HD mitfilmen. Aus der Reihe tanzte nur das direkt an den Opener ›’Round Here‹ angehängte ›Raining In Baltimore‹, im Original-Tracklisting eigentlich Song Nummer 11. Keine Frage: Adam Duritz und seine sechs Begleiter strotzen auch im 20. Karrierejahr vor Energie und Spielfreude. Als Bonusmaterial gibt es das ausführliche Interview „In Depth With Adam Duritz & Charlie Gillingham“. Erstaunlich ist im Nachhinein betrachtet allerdings, dass die Counting Crows vor AUGUST AND EVERYTHING AFTER – LIVE AT TOWN HALL keinen einzigen Konzertmitschnitt auf DVD veröffentlicht haben.