Biographisches Denkmal für eine wunderbare Exzentrikerin.
Wir wissen es: Kate Bush ist ein dezidiert scheues Wesen. Alben veröffentlicht sie nur alle paar Jahre, Tourneen sind ihr traditionell ein Gräuel, Interviews gibt sie außerordentlich ungern. Darauf zu hoffen, dass sie eines Tages eine Autobiographie veröffentlich, ist in etwa so aussichtsreich, wie auf die Reunion von Abba zu warten. Für externe Biographen also einerseits ein lohnendes Objekt, andererseits aber auch ein schwieriger Fall denn dass Madame Bush spontan offenherzig aus dem Nähkästchen plaudert, war während der Recherche wohl kaum zu erwarten. Für Graeme Thomas also eher ungünstige Voraussetzungen doch der routinierte Autor hat das Beste daraus gemacht, lässt Freunde, Kollegen und sonst wie Berufene zu Wort kommen. Und zeichnet letzten Endes ein stimmiges Bild der Britin, getragen zwar von unverhohlener Sympathie, aber nicht gänzlich kritiklos. Erkenntnisgewinn generiert das auf Deutsch erschienene Werk auf jeden Fall. Viel näher als auf diesen 488 Seiten kann man der zurückhaltenden Künstlerin wohl nicht kommen.