Schon als kleiner Junge zog Curtis Har-ding mit seiner Mutter, einer Gospel-sängerin, durch die USA und genoss dabei eine abenteuerliche musikalische Früherziehung. Später verdingte er sich als Songwriter, unter anderem für Gnarls-Barkley-Sänger Cee-Lo Green. Nun tritt der Mann aus Atlanta selbst ins Rampenlicht – ein überfälliger Schritt, wenn man sich anhört, was er uns auf seiner neuen Platte SOUL POWER präsentiert. Das markanteste Markenzeichen des Newcomers ist, neben seiner Stimme, die zwischen zartem Schmelz und cooler Abgebrühtheit changiert, sein Gitarrenspiel. Entlockt er seiner Stratocaster einmal wie nebenbei hingeworfene Bluesklänge, stürzt er sich im nächsten Moment in eins seiner stürmischen, aber stets pointierten und nie angeberhaften Soli. Im Verbund mit lässigen Drums, warm klingenden Bläsersätzen, Vintage-Orgelsound und druckvollem Bass werden daraus Stücke, die ihre Wurzeln im R’n’B und Soul der 60er und 70er haben, aber auch Funk (›Keep On Shining‹) und Disco (›Heaven’s On The Other Side‹) offen stehen. ›Surf‹ ist astreiner Garagenrock. All das ist aber nie altbacken – nichts weniger als das. Die Tracks sind erfrischend wie kühle Drinks auf einer Strandparty und cool wie Hardings Art, Zigarette zu rauchen – die auf dem Cover zu bewundern ist. Der Stilwille des Sängers zeigt sich nicht zuletzt darin, dass Saint-Laurent-Designer Hedi Slimane die Fotografien zum Album gemacht hat – ebenso wie das Video zum hervorragenden ›Next Time‹. Right on!