Dänischer Bluesrock im orgellastigen Retro-Outfit
Diesen Dänen ist nicht zu trauen: Freddy And The Phantoms heißt die Band – klingt vom Namen her nach Schmalztolle, Petticoat und altem Rock’n’Roll. Auf den Promofotos macht das Quartett allerdings einen auf Country: Stetson, Bärte, Fransenjacken. Und dann betiteln sie ihr – bereits sechstes – Album auch noch HEATHEN GOSPELS. Heidnische Kirchengesänge, frei übersetzt. Die Verwirrung wird aber erst so richtig rund, hört man in die Platte rein: Denn vom guten, alten Rock’n’Roll ist nichts, von Country eher wenig und von Gospel schon gar nichts auszumachen. Dafür serviert der verschmitzte Dänen-Happen reichlich bluesigen Rock, nach alter Rezeptur angerührt. Weil eine Orgel neben der Gitarre das auffälligste Instrument im Arrangement ist, erinnern Freddy And The Phantoms immer wieder an Deep Purple – gleich im Opener ›Heart Is A Highway‹ und noch mehr im knochentrockenen ›Blues Trap‹. Geht es wie bei ›Blood‹ doch mal auf Country-Kurs, fühlt man sich schnell an Jon Bon Jovis 90er-Hit ›Blaze Of Glory‹ erinnert. Nicht übel, aber sehr old-fashioned – und um einen Tick zu brav.
5 von 10 Punkten
Freddy And The Phantoms
HEATHEN GOSPELS
TARGET