LAZARUS heißt das dritte Studiowerk von Osaka Rising, einer Zweimann-Band aus Erfurt, die ohne Gitarren, nur mit Keyboard, Synthesizern, Schlagzeug und Gesang an ihre ganz eigene Vision von Rock’n’Roll herantritt. Stephan Janson singt und bedient die Tasten, Tom Walther zeichnet für Drums und Vocals verantwortlich. Zusammengenommen klingen Osaka Rising auf dem neuen LAZARUS mal nach den 80ern, mal nach bombastischem Film-Soundtrack, gehen dann wieder mehr Richtung Uriah Heep oder Deep Purple, um wenig später mit viel Atmosphäre und Space-Flair etwas an Pink Floyd zu erinnern. Die Songs für ihr neues Album haben die beiden Musiker während der Pandemie fertig gestellt und nach einer Tour mit In Extremo im Studio aufgenommen. „LAZARUS sollte eine Mischung aus unserer ersten und zweiten Platte werden. Unser Debüt war sehr wild arrangiert, der Nachfolger dann etwas durchdachter, vor allem was die Einbettung des Gesangs betraf“, erklärt Tom im Interview und Stephan ergänzt. „Wir haben weniger dem Zufall überlassen, ohne dabei an Instrumentalkunst einzubüßen. Wir wollten besondere Klangwelten anbieten. Wir denken eigentlich immer im Vinyl-Format, auf der B-Seite entfernen wir uns mehr von klassischen Songstrukturen, da haben wir den Spirit unseres Debüts eingefangen.“
Man merkt sofort, dass die beiden sich blind verstehen, Teil einer wunderbar funktionierenden, absolut demokratischen Einheit sind. Vielleicht entstehen gerade deswegen viele der Songideen während spontaner Jam-Sessions. „Oft beginnen wir unsere Proben mit einem Jam und schneiden mit. Einmal hatte Stephan seinen neuen Yamaha-Synthesizer dabei. In dieser Probe ist die 12-minütige Urversion des Titeltracks ›Lazarus‹ entstanden. Diese Version haben wir zwar noch eingedampft, doch im Grunde waren da alle jetzt vorhandenen Parts schon drin“, erklärt Tom. „So läuft unser Prozess oft ab.“, fügt Stephan hinzu. „Bei ›Lazarus‹ fanden wir das bestehende Instrumental super, deswegen war es mir wichtig, das Stück nicht mit Gesang zu entweihen. Mir war klar, dass es nicht zu viele Worte sein durften und ich eine entspannte, fast schon meditative Tonlage anschlagen sollte. Die Space-Thematik kam uns, weil wir beide Star-Trek-Fans sind und außerdem den Film „Interstellar“ beeindruckend fanden.“ Doch es geht beim Songwriting auch anders, wie Tom verrät: „Bei ›Into Oblivion‹ hatten wir anfangs nur die Piano-Phrase, nicht mehr. Bei ›Cleopatra‹ gab es einen Jam auf diesen Stampf-Beat, wo Stephan das Wort „Cleopatra“ schon während des Jams gesungen hatte. Darum haben wir dann den Song gebaut.“ Oder wie Stephan den Schaffensprozess für LAZARUS zusammenfasst: „Best of Osaka-Rising-Songwriting, wo wir alles in die Waagschale geworfen haben, was wir bisher so erforscht haben.“ In naher und fernerer Zukunft haben die beiden passionierten Musiker noch einiges vor: „Zum Release des Albums wird das dritte Musikvideo erscheinen. Außerdem werden wir zur Platte noch einen Podcast veröffentlichen. Nächstes Jahr soll dann ein weiteres Video erscheinen, das den Re-Release unseres ersten Albums auf Vinyl begleiten soll. Und dann werden wir uns noch selbst herausfordern. Mehr können wir dazu jetzt noch nicht verraten.“