Bunt und kompromisslos: fantastischer Psych-Rock von Down Under
Der Albumtitel steht im für Schnickschnack, und in der Tat sind die Australier Großmeister darin, ihren Rock- Entwurf mit allerhand Gedöns zu verzieren. Was bei den Psychedelic Porn Crumpets unbedingt als Kompliment zu verstehen ist: Wäre ihr sechstes Werk FRONZOLI ein Weihnachtsbaum, es hinge sehr viel Lametta dran – und doch würde die ganze Familie fordern: mehr, mehr, mehr! Schon mit ihren ersten beiden Platten, dem ersten und zweiten Teil von HIGH VISCERAL, erspielte sich die Band aus Perth eine globale Fangemeinde. Wer auf King Gizzard & the Lizard Wizard schwört, steht auch auf diese Kollegen von Down Under. Mit FRONZOLI gehen die Psychedelic Porn Crumpets noch einen Schritt weiter. ›Nootmare (K.I.L.L.I.n.G) Meow!‹, das erste Stück der neuen Platte, baut auf einem Speed- Stoner-Riff auf, zwischendrin erholt sich der Song auf diversen psychedelischen Inseln, bevor die Gruppe den wilden Ritt hymnisch beendet. Toll auch, wie die Australier im Verlauf der Platte in den Psych-Pop driften, wie sie auf ›Dilemma Us From Evil‹ die Beatles weiterdenken oder beim fantastischen ›Cpt. Gravity Mouse Welcome‹ so tun, als wären die Flaming Lips eine Britpop-Band.
9 von 10 Punkten
Psychedelic Porn Crumpets
FRONZOLI
WHAT REALLY?/CARGO