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Foo Fighters: BUT HERE WE ARE

Eine grandiose Rückkehr mit Herzschmerz

Taylor Hawkins’ plötzlicher Tod vor gut einem Jahr war ein tragischer Moment in der 28-jährigen Geschichte der Foo Fighters. Zum zweiten Mal musste Dave Grohl einen überlebensgroßen
Bandkollegen und in diesem Fall auch seinen besten Freund betrauern. Die positive Persönlichkeit des Schlagzeugers war der strahlende Sonnenschein über der Gruppe und sorgte für einige ihrer besten Momente, ob er nun 2006 im Hyde Park gemeinsam mit Brian May und Roger Taylor ›Tie Your Mother Down‹ von Queen darbot oder 2008 in Wembley mit Jimmy Page und John Paul Jones Led Zeps ›Rock And Roll‹ sang. Als er dann im März 2022 in Bogotá, Kolumbien, so grausam aus dem Leben gerissen wurde, hätte man es den Foo Fighters nicht verübelt, wenn sie auf der Stelle ihre Auflösung ver-kündet hätten – so groß und schmerzhaft war der Verlust dieses so wichtigen Bandmitglieds. Doch genau wie nach dem Tod von Kurt Cobain 1994 machte Grohl tapfer weiter, ehrte Hawkins mit zwei stargespickten Tribute-Konzerten in London und Los Angeles und gab schließlich Ende des Jahres bekannt, dass die Gruppe ohne ihn fortbestehen werde. Auf BUT HERE WE ARE, dem elften Studioalbum, kämpft Grohl größtenteils damit, mit Taylors Tod fertigzuwerden. Der Opener ›Rescued‹ stürmt energisch daher und beginnt mit dem schreienden, schockierten Sänger: „It came in a flash, it came out of nowhere/It happened so fast, and then it was over“, bevor er hoffnungslos zugibt: „I’m just waiting to be rescued, bring me back to life.“

Darauf folgt das hervorragende ›Under You‹, mit dem die Foos die rauen, bewegenden Klänge anschlagen, aus denen auch der Klassiker ›Monkey Wrench‹ von THE COLOUR AND THE SHAPE geschmiedet war. Darin findet sich eine der herzzerreißendsten Textzeilen der gesamten Platte, als Grohl sich daran erinnert, „Songs und Zigaretten“ mit seinem Weggefährten zu teilen, bevor er hinzufügt: „This is how I’ll always picture you.“ Das frenetische Titelstück wiederum kann mit Stadionhymnen vom Kaliber ›Best Of You‹ und ›Times Like These‹ mithalten, wenn euphorische Gitarren donnernden Trommeln weichen und Grohl stimmlich alles gibt. Auf ›The Teacher‹ offenbart er seine düstersten Momente, wenn ihm klar wird, dass ihm gezeigt wurde, wie man atmet, aber nicht, wie man Lebewohl sagt. Im sanften, abschließenden ›Rest‹ akzeptiert er Taylors Ableben dann schließlich widerwillig. BUT HERE WE ARE ist vielleicht das kathartischste aller Foos-Alben – davon abgesehen ist es auch eines ihrer besten und eine würdige Ehrung des großen Taylor Hawkins. (Damian Jones)

9 von 10 Punkten

Foo Fighters
BUT HERE WE ARE
RCA/SONY

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