Bluesrock, gekonnt aufgefrischt – geht also locker als „zeitgenössische Musik“ durch
Wer beim Titel DROPOUT BOOGIE an den gleichnamigen Song von Captain Beefheart & His Magic Band denkt, beweist zwar, eine klassische Rock-Bildung genossen zu haben, liegt aber dennoch falsch: Die Zehn-Song- Sammlung der Black Keys ist von Captains Dada-Lyrik denkbar weit entfernt, stattdessen zeigt das Duo erneut, dass man aus Delta-Blues-Mustern der 30er-Jahre noch heute kernige Rockmusik zaubern kann. Das Geheimnis ihres Erfolges: Eine lebhafte Rhythmik und knorrige Gitarrensounds, die Stücke wie ›Your Team Is Looking Good‹ oder ›Burn The Damn Thing Down‹ vom musealen Staub befreien. Gesellt sich – wie in ›Happiness‹ – ein vergleichsweise poppiger Refrain dazu, wird’s noch unterhaltsamer, und wenn ›Baby I’m Coming Home‹ unterschwellig mit Glam Rock flirtet, hat das wirklich Format. Dass bei ›Good Love‹ Billy Gibbons mit von der Partie ist, erfreut zusätzlich, ein komplett puristisches Bluesrock-Album ist DROPOUT BOOGIE aber dennoch nicht: ›Wild Child‹ und ›It Ain’t Over‹ kommen funky daher, ein wenig unentschlossen wirkt lediglich ›How Long‹, das offenbar Soul sein will, aber irgendwann in Richtung West Coast abbiegt.
Andererseits: Das ist Jammern auf hohem Niveau. Gutes Album.
8 von 10 Punkten
The Black Keys/DROPOUT BOOGIE/NONESUCH/WARNER