Vor die Wahl gestellt, das Rad ganz neu zu erfinden oder einfach nur ein paar funkelnde neue Speichen einzuziehen, hat sich Regisseur Ruben Fleischer („Zombieland“) für letzteres entschieden. Denn wirklich neue Aspekte des klassischen Gangsterfilms kann er der wahren Geschichte um Mafia-Boss Mickey (Sean Penn), der die Macht im Los Angeles der späten Vierziger an sich reißt, nicht abgewinnen. Das Festhalten an Genrekonventionen muss aber nichts Schlechtes heißen, denn in Sachen handfester Action hat „Gangster Squad“ einiges zu bieten. Die Hommage an Klassiker wie „Die Unbestechlichen“ und „Scarface“ ist offensichtlich, wenn Josh Brolin als dekorierter Kriegsheld und ehrenwerter Polizist sein Expertenteam zusammenstellt, um einen urbanen Guerillakrieg gegen Mickeys Organisation zu führen. Dabei steht eher Actionwucht als Finesse im Vordergrund, was aber wie gesagt nicht zum Nachteil gereichen soll. Den schalen Nachgeschmack einer verschwendeten Gelegenheit trägt man nach dem Filmgenuss in Hinblick auf die namhaften Darsteller dennoch auf der Zunge.