Das Beste: hier nur bedingt zu finden
Bonnie Tyler feierte 1976 mit ›Lost in France‹ ihren ersten großen Hit, war damit 33 Wochen in den deutschen Charts vertreten. Die damals 25-jährige Waliserin mit der besonderen Stimme, die stets zwischen leichter Halskrankheit und morgendlichem Whiskey-Gurgeln liegt, startete mit dem Song eine bis heute anhaltende, eindrucksvolle Karriere, die ihr in jedem Jahrzehnt Hits, ausverkaufte Tourneen und weltweite Plattenverkäufe von über 100 Millionen Stück bescherte. Schon im letzten Jahr sollte es wieder auf große Tour gehen, die Termine 2021 sind noch nicht abgesagt, Hallen für die 2022-Tour schon gebucht. Alles unsicher. Sicher aber liegt nun das neue Album THE BEST IS YET TO COME vor. Bonnie Tyler, die in diesem Jahr ihren 70. Geburtstag feiern wird, vertraute bei den zwölf neuen Songs einmal mehr auf ihren langjährigen Produzenten David Mackay. Der Titelsong und die zweite Nummer, ›Dreams Are Not Enough‹, sind makellose Bonnie-Mainstream-Nummern, Bon Jovi würde sich freuen. Mit ›Stronger Than A Man‹ und ›Call Me Thunder‹ gibt es weitere Highlights, auch mit der Coverversion des Megahits ›I’m Not In Love‹ (10cc) kann man leben, ›I’m Only Guilty (Of Loving You)‹ und ›You’re The One‹ sind schöne Balladen. ›When The Lights Go Down‹ erinnert anfänglich an Bostons Megahit ›More Than A Feeling‹, kommt aber irgendwie nicht aus dem Quark, biegt kompliziert nochmals ab, bevor es der Refrain auch nicht mehr rausreißt. Leider herrscht hier und bei anderen Titeln eine gewisse Belanglosigkeit vor – da muss man den Albumtitel wörtlich nehmen.
7 von 10 Punkten
Bonnie Tyler, THE BEST IS YET TO COME, EARMUSIC/EDEL