Grund für Freudensprünge? Der Jayhawks-Frontmann macht’s allein
Rund 20 Jahre lang war Gary Louris nach dem Ausstieg seines kongenialen Partners Mark Olson die treibende kreative Kraft der Americana-Institution The Jayhawks. Zuletzt allerdings wurde das Songwriting erstmals auf alle Mitglieder des Quintetts aus Minneapolis verteilt – und so der Weg frei für ein weiteres Soloalbum des 66-jährigen Masterminds. Wie schon bei den vorherigen Bandwerken setzt Louris dabei auf klanglichen Eklektizismus. Zu balladesken Nummern mit klassischem Midwestern-Roots-Flair gesellen sich deshalb von Robert Fripp inspirierte Vocoder-Experimente und Lieder im Spannungsfeld von British Invasion und Power-Pop, die bisweilen an die SMILE-Ära der Jayhawks erinnern.
Klingt spannend, doch leider bleiben die von Louris mit vielen elektronischen Tricks allein im eigenen Kellerstudio eingespielten Songs oft skizzenhaft und lassen des Öfteren genau jene menschliche Note vermissen, die seine Lieder in der Vergangenheit stets besonders gemacht hatte. Echten Grund für Freudensprünge liefert JUMP FOR JOY somit trotz einer gewissen Aufbruchsstimmung in den Texten nur bedingt.
5 von 10 Punkten
Gary Louris, JUMP FOR JOY, SHAM/THIRTY TIGERS/MEMBRAN