Gut sieben Jahre nach TEETH DREAMS gibt es mit OPEN DOOR POLICY das nunmehr achte Studioalbum der Mannen um Sänger Craig Finn, der sich in jüngster Vergangenheit eher um seine Solokarriere gekümmert und seit TEETH DREAMS ganze drei Eigenproduktionen aus dem Studio gewuchtet hat. Dennoch gab es 2019 mit THRASHING THRU THE PASSION eine Zusammenstellung, die neben fünf seinerzeit brandneuen Tracks weitere fünf Nummern enthielt, die die Band zuvor nur auf ihrer Bandcamp-Site digital veröffentlicht hatte. OPEN DOOR POLICY ist, seine Entstehung betreffend, wieder mehr ein herkömmliches Album – und doch ist es anders, wenn man es mit BOYS AND GIRLS IN AMERICA oder STAY POSITIVE vergleicht.
Das zweite Album in Sextett-Besetzung mit zwei Gitarren und dem zurück zur Band gekehrten Tastenmann Frank Nicolay hat streckenweise viel Platz zum atmen, wie der recht behäbige aber zwingende Opener ›The Feelers‹ präsentiert. Die tolle erste Single ›Family Farm‹ mit Bläsern präsentiert einen Hochtempo-Chorus, ›Heavy Covenant‹ (auch mit Bläsern und faszinierender Melodie) überzeugt ebenfalls. ›Hanover Camera‹ hat einen sehr lockeren Blues-Beat mit fluffigem Groove. The Hold Steadys Melange aus Punkrock-Roots, Heartland Rock (Springsteen, Petty, CountingCrows) in ›Riptown‹, Hüsker Dü, Dinosaur Jr. (›Spices‹), The Gaslight Anthem und Tragically Hip (der Gesang) ist wieder überzeugender als es TEETH DREAMS und streckenweise HEAVEN IS WHENEVER zuletzt angedeutet hatten.
8 von 10
The Hold Steady/OPEN DOOR POLICY/POSITIVE JAMS/THIRTY TIGERS/MEMBRAN